Corona-Viren kommen natürlicherweise auch bei Heim- und Nutztieren vor. Diese Viren sind allerdings von den Erregern der schweren respiratorischen Erkrankungen des Menschen deutlich zu unterscheiden, meldet das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI). Es betrachtet das neue Corona-Virus SARS-CoV-2 aus Sicht der Tiergesundheit und der möglichen Rolle von Tieren beim Geschehen.
Nach Angaben des FLI sind Hunde, Katzen, Kaninchen, Goldhamster und Frettchen empfänglich für SARS-CoV-2. Trotzdem gebe es bisher keine Hinweise darauf, dass Haustiere wie Hunde oder Katzen eine Rolle bei der Verbreitung dieses Virus spielen. „Bei der Covid-19-Pandemie ist die Übertragung von Mensch zu Mensch ausschlaggebend für die Verbreitung“, heißt es seitens des FLI. Bisher gebe es auch keinen wissenschaftlich belegbaren Hinweis auf eine epidemiologisch relevante Infektion von Hunden durch infizierte Personen. Eine erste tierexperimentelle Studie aus China und zwei Einzelfälle aus Hong Kong hätten auf eine geringe Empfänglichkeit von Hunden für SARS-CoV-2 hingewiesen.
Infizierte Personen, insbesondere diejenigen mit Krankheitssymptomen, können große Virusmengen über Nase und Mund ausscheiden (Tröpfcheninfektion). Folglich ist davon auszugehen, dass ihre Umgebung entsprechend mit Virus belastet ist, auch bei Einhaltung von grundlegenden Hygieneregeln. Daher sollten infizierte Personen auch bezogen auf ihre Haustiere auf Hygiene achten, also zum Beispiel Händewaschen vor und nach Kontakt mit den Tieren.
Laut Empfehlung des FLI sollten „nur junge, gesunde Personen“ als „Gassigänger“ tätig werden und zudem für den Nachbarshund eine eigene Leine verwenden, nicht die des erkrankten Nachbarn. „Ein Infektionsrisiko geht grundsätzlich nicht von dem Hund aus, sondern von den möglicherweise infizierten Besitzern“, wird seitens des FLI betont. Grundsätzlich sollte daran gedacht werden, nach dem Ausführen des Hundes stets die Hände zu waschen.
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(Folge 50-2020)