Um Ihren Dachstuhl müssen Sie sich keine Sorgen machen, denn Fledermäuse schädigen ihn nicht. Sie nutzen Gebäude vor allem als Sommerquartiere bzw. als Wochenstuben. So werden die Orte bezeichnet, an denen sich die Weibchen zusammenfinden, um dort ihre Jungtiere zu gebären und gemeinsam aufzuziehen. Diese Wochenstuben umfassen 20 bis 50 Muttertiere.
Im Juni/Juli bringen die Muttertiere dort, je nach Art, ein bis zwei Junge zur Welt. Im Alter von vier bis acht Wochen sind die Jungtiere flugfähig. Ab diesem Zeitpunkt, in der Regel ab August, verlassen die Mütter nach und nach die Wochenstube. Die Jungtiere verbleiben oft noch etwas länger, um spätestens im Herbst dann aber auch zu verschwinden.
Als Winterquartiere bevorzugen Fledermäuse lieber Höhlen oder alte Stollen. Für Sie bedeutet das, dass sich die Fledermäuse nicht ganzjährig bei Ihnen einnisten. Nicht auszuschließen ist jedoch, dass die Weibchen im nächsten Jahr erneut Ihren Dachstuhl als Wochenstube nutzen. Denn ähnlich wie Schwalben kommen Fledermaus-Weibchen im späten Frühjahr oft in denselben Quartieren zusammen, um ihre Jungen aufzuziehen.
Fledermäuse zählen zu den besonders geschützten Arten. Nach § 44 Bundesnaturschutzgesetz ist es verboten
- sie zu fangen, zu verletzen oder zu töten oder ihre Entwicklungsformen aus der Natur zu entnehmen, zu beschädigen oder zu zerstören,
- sie während der Fortpflanzungs-, Aufzucht- und Überwinterungszeiten erheblich zu stören,
- ihre Fortpflanzungs- oder Ruhestätten aus der Natur zu entnehmen, zu beschädigen oder zu zerstören.
Gewiss, der Kot vor Ihrer Haustür ist ärgerlich. Doch vielleicht besteht die Möglichkeit, dass Sie ein Brett unterhalb des Dachstuhls in dem Bereich anbringen, wo der Kot hinunterfällt. Dann können Sie ihn auf dem Brett sammeln und im Herbst entfernen.
Pluspunkt: Den Fledermauskot können Sie gut als Dünger im Garten verwenden.