Wahrscheinlich handelte es sich bei dem Fund um einen Geflügelspulwurm. Das kann vorkommen, ist aber sehr selten. Es ist ein Zeichen dafür, dass das Geflügel sehr stark mit Parasiten befallen ist. Eine Wurmbehandlung ist dann unbedingt erforderlich.
Da dieser Fall bisher nur einmalig bei den Eiern aufgetreten ist, sollten Sie abklären, ob es sich tatsächlich um einen massiven Befall mit Spulwürmern bei den Legehennen handelt. Dagegen spricht die hohe Leistung, die Sie erwähnen. Es kann sich auch um ein Zufallsprodukt handeln. Lassen Sie eine Kotuntersuchung auf Parasiten durchführen. Nehmen Sie dazu eine Kot-Mischprobe von mehreren Hennen des Bestandes. Sie und Ihr Tierarzt können anschließend gezielt entscheiden und behandeln.Geflügelspulwürmer leben im Dünndarm. Ein hochgradiger Befall wirkt sich normalerweise leistungsmindernd aus. Die Infektion erfolgt durch Wurmeier, die ausgeschieden wurden. Durch Picken in der Einstreu, beim Federputzen und anderen Kontakten werden sie wieder aufgenommen. Spulwurmeier können in der Außenwelt länger als ein Jahr überleben. Als günstig und fördernd für eine lange Lebensdauer wirkt sich nach Angaben der Veterinärämter eine feuchte Einstreu aus.
Spulwürmer benötigen keine Zwischenwirte. Aber der von den Hühnern geliebte Regenwurm kann als Stapelwirt fungieren und so ebenfalls zur Ausbreitung im Hühnerbestand beitragen.
Bei sehr starkem Befall findet man die Spulwürmer nicht mehr nur im Dünndarm, sondern auch in anderen Darmabschnitten. In seltenen Fällen gelangen die Würmer vom Darm in die Kloake und von dort bis in den Eileiter. Bei der Eibildung können sie dann von der Schale mitumhüllt und miteingeschlossen werden. Ein Wurm im Frühstücksei ist sehr unappetitlich. Ein zufälliger Genuss ist aber nicht gesundheitsgefährdend.
Wenn möglich, sollten immer nur die Herde und der Auslauf komplett gewechselt werden. Unter den Sitzstangen Kotkasten mit einem Drahtgeflecht anbringen, der die Hühner vom Kot fernhält oder Kotbrett und Nachtkot jeden Morgen aus dem Stall entfernen. Immer für trockene Einstreu sorgen.
(Folge 44-2019)