Warum ist der Kropf verstopft?
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Die beigefügte Pflanze ist ein Vogelknöterich. Die Verbreitung erfolgt sowohl über die Wurzeln als auch über die Samen. Er ist sehr widerstandsfähig und verdrängt den Rasen, ist trittfest und kann im Gegensatz zum Gras auch große Trockenperioden überstehen. Grund sind die Wurzeln, die bis zu 80 cm tief reichen können. Bei einer Bekämpfung müssen diese auch so tief ausgegraben werden. Es gibt ein Pflanzenschutzmittel, das selektiv im Rasen dieses Kraut bekämpft. Der Einsatz ist für Hobbyzüchter in der Regel nicht möglich, da sowohl für den Bezug als auch für die Anwendung der Käufer und Anwender im Besitz eines Sachkundenachweises sein muss.
Ihre Vermutungen sind zutreffend. Erkrankungen von Verdauungsorganen treten beim Geflügel nicht selten auf. Funktionsstörungen führen infolge des intensiven Stoffwechsels schnell zu Krankheitserscheinungen. Dabei ist häufig beim Huhn der Kropf betroffen. Der harte Kropf, der bei Ihren Tieren vorliegt, stellt eine Kropfverstopfung mit derben, festen Stoffen dar. Zusammengeballtes rohfaserreiches Material, wie Stroh, Pflanzenstängel, langes hartes Gras oder Haare, also trockenes, schwer verdauliches Futter, führt dazu. Rohfaser kann das Huhn nur wenig in den Blinddärmen verdauen.
Sicher sind die langen Stängel des Knöterichs und das Stroh dafür verantwortlich. Diese quellen im Kropf stark auf und verbleiben dann dort. Der ganze Inhalt wird säuerlich, was zur weiteren Verschlechterung der Gesundheit der Tiere führt. Die Futteraufnahme sinkt und oft verenden die Tiere nach wenigen Tagen.
Bei zeitigem Erkennen einer Kropfverstopfung kann man versuchen, durch Massage den Inhalt nach außen zu befördern. Dafür hält man die Tiere mit den Kopf nach unten. Danach sollte ein paar Tage mit Kamillentee gespült werden. Besser ist es, die Stoffe im Auslauf zu beseitigen, also den Vogelknöterich tief auszugraben und Stroh abzuharken. Da durch die Trockenheit bei vielen Züchtern derzeit kein Grün vorhanden ist, könnten die Tiere, wenn möglich, in einem Kaltscharrraum auf sauberem Sand gehalten werden. Es darf aber nicht zu eng werden. Hat man diese Möglichkeit nicht, sollten den Tieren Äpfel, Birnen oder Möhren zur Beschäftigung angeboten werden. Außerdem sind sie keine schlechten Futtermittel.
(Folge 47-2019)