Die beiden gefiederten Blätter von Ihrer Obstbaumwiese stammen vom Gänsefingerkraut Potentilla anserina. Diese ausdauernde Pflanze besitzt einen dicken, ästigen Wurzelstock und rankenartig kriechende Ausläufer, die sich an den Knoten bewurzeln. Die langen, unpaarig gefiederten Blätter bestehen aus 15 bis 21 Teilblättchen mit tief gesägtem Rand. Ihre Unterseite ist grauglänzend seidenartig behaart. Die goldgelben Blüten mit fünf Blütenblättern erscheinen von Mai bis August. Neben den Ausläufern kann sich die Pflanze auch mit ihren Samen ausbreiten. Das Gänsefingerkraut ist weit verbreitet und kommt vor allem auf nährstoffreichen, feuchten Böden vor, die im Untergrund verdichtet sind. In Ihrer Obstweide tragen auch die Exkremente der Gänse zur Förderung dieser Pflanze bei.
Da es sich bei Ihrer Fläche um eine Obstwiese handelt, können dort nur Herbizide zum Einsatz kommen, die zur Beseitigung von Unkräutern unter Obstgehölzen im Hausgarten zugelassen sind. Die unerwünschten Pflanzen müssen Sie zunächst beseitigen, bevor Sie neues Gras einsäen. Dafür können Sie ein glyphosathaltiges Präparat einsetzen, das für den Einsatz unter Kern- und Steinobst im Hausgarten zugelassen ist. Eine entsprechende Zulassung besitzt etwa das Präparat Bayer Garten Unkrautfrei. Falls Sie auch Beerenobst in dem betroffenen Bereich Ihrer Obstwiese haben, so können Sie dort kein Herbizid einsetzen, da es dafür keine Zulassung gibt.
Informieren Sie sich vor dem Einsatz sorgfältig in der Gebrauchsanleitung für das Präparat. Die Wirkung des Mittels setzt nach einigen Tagen ein und dürfte nach etwa zwei Wochen deutlich sichtbar sein. Sobald die Unkräuter abgestorben sind, können Sie die Fläche umbrechen und die Neueinsaat vornehmen. Beachten Sie bitte auch die Wartezeit zwischen dem Herbizideinsatz und der Ernte Ihres Obstes: Sie beträgt 42 Tage.