Die Kalkbeinkrankheit, verursacht durch die Kalkbeinmilbe Knemidocoptes mutans, kommt weltweit beim Hausgeflügel, bei wild lebenden Hühnervögeln sowie bei Zier - und Singvögeln vor.
Bei Hühnern tritt sie gelegentlich in extensiven (Auslauf-)Haltungen auf. Die Milben graben sich bis in die tiefen Schichten der Haut und schädigen diese mechanisch und toxisch durch ihre Speichelenzyme. Als Antwort kommt es zu einem überschießenden Zellwachstum mit anschließender Verhornung. Die Entstehung der sichtbaren Symptome dauert relativ lang. Deutlich sichtbare Veränderungen findet man meist nur bei älteren Hühnern. Da durch die Grabetätigkeit der Milben ein starker Juckreiz entsteht, kommt es als Folge bei betroffenen Tieren zu Appetitmangel und Einstellung der Legetätigkeit.
Prädisponierend für die Kalkbeinkrankheit sind Vitamin-A-Mangel und unsachgemäße Haltungsbedingungen.
Die Bekämpfung erfolgt mit zugelassenen Akariziden als Bad oder Waschbehandlung der Beine und Füße bis zur Befiederung. Vor der Akarizidbehandlung müssen die verhornten Borken durch Baden in Glycerol oder Schmierseife aufgeweicht und anschließend durch ein Bad in 5%iger warmer Sodalösung entfernt werden.
Parallel muss der Stall und eventuell der Auslauf mit einem Akarizid behandelt werden.
Sie sollten sich an Ihren Tierarzt wenden, damit Sie ein geeignetes Akarizid in angemessener Menge erhalten. Darüber hinaus sollten Sie für eine adäquate Versorgung mit Legemehl sorgen, dann stimmt auch die Vitamin-A-Versorgung.
Zuletzt sei angemerkt, dass Hühner sehr gesellige Tiere sind und Einzelhaltung nicht ihren sozialen Bedürfnissen entspricht.