Wochenblatt-Leser Arthur L. fragt: Die Batterie in meinem Auto ist hinüber. Welchen Batterietyp soll ich nun kaufen? Mein Kfz-Händler hat mir drei verschiedene angeboten: Blei-Säure, EFB oder AGM. Was sind die Unterschiede?
Torsten Wobser, Redaktion, antwortet: Blei-Säure-Batterien sind ein häufig eingesetzter Batterietyp. Sie sind preiswert und für Autos ohne viel elektronischen Schnickschnack geeignet. Alle Bauteile in der Batterie sind von einem flüssigen Elektrolyt aus Schwefelsäure bedeckt. Früher musste dieser Batterietyp regelmäßig gewartet werden, weil der Wasseranteil beim Laden entweichen konnte. Heute sind Blei-Säure-Batterien wartungsfrei.
Im Vergleich zu den anderen Bauarten verfügen sie über eine geringere Energiedichte, weisen höhere Selbstentladeraten auf, sind nicht so zyklenfest und machen bei Kälte eher schlapp als zum Beispiel eine AGM-Batterie. Blei-Säure-Batterien sind nicht für Fahrzeuge mit Start-Stopp-Automatik oder Rekuperation geeignet.
Für Kurzstrecken geeignet
EFB-Batterien sind eine Weiterentwicklung der klassischen Blei-Säure-Batterie. Dabei steht EFB für „Enhanced Flooded Battery“. Ein Polyvlies-Material auf der Oberfläche der positiven Platte verschafft der EFB eine längere Lebensdauer. Die EFB-Batterie hat einen geringen Innenwiderstand und zeichnet sich im Vergleich zu einer Blei-Säure-Batterie durch die doppelte Anzahl an Ladezyklen aus. EFB-Batterien sind darüber hinaus belastbarer und stellen Strom für mehr Startvorgänge bzw. eine längere Energieversorgung bei abgeschaltetem Motor zur Verfügung. Sie sind für Autos mit Start-Stopp-Automatik, aber ohne Rekuperation geeignet. Auch wer häufig Kurzstrecke mit nur geringen Ladezeiten fährt, ist mit einer EFB-Batterie gut beraten.
„AGM“ steht für „Absorbent-Glass-Mat“. In diesem Batterietyp ist die Batteriesäure in einem Glasvlies gebunden. AGM-Batterien sind wartungsfrei, auslaufsicher, können schräg eingebaut werden und haben von den hier genannten Varianten die besten Kaltstart-Eigenschaften. Im Vergleich zu einer konventionellen Starterbatterie verkraftet eine AGM-Batterie die dreifache Zahl an Ladezyklen. Sie wurde speziell für Fahrzeuge mit Start-Stopp-Automatik entwickelt, ist aber auch von Vorteil, wenn viele elektrische Verbraucher versorgt werden müssen. AGM-Batterien sind darüber hinaus die Wahl, wenn eine Bremsenergierückgewinnung installiert ist. Einziger Wermutstropfen ist der Preis. AGM-Batterien sind etwa doppelt so teuer wie ein Blei-Säure-Akku.
Gel-Batterien beispielsweise für Wohnmobile
Als Starterbatterien nicht geeignet sind sogenannte Gel-Batterien. Bei ihnen ist die Schwefelsäure durch Kieselsäure gebunden, was zu einer gelartigen Konsistenz führt. Gel-Batterien weisen eine gute Zyklenfestigkeit sowie eine geringe Selbstentladungsrate auf. Ihr Einsatzgebiet ist die gleichbleibende Stromversorgung, z. B. in Wohnmobilen.
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(Folge 2-2023)