Ihr Druckkessel besteht aus Stahl. Der Behälter wurde verzinkt, also mit einer Schutzschicht überzogen. Die Verzinkung dient dazu, dass die Oberfläche möglichst beständig gegenüber Korrosion ist. Die braune Färbung des Wassers wird nicht vom Zink kommen, sondern vom rostenden Eisen des Stahlbehälters. Die Schutzschicht aus Zink ist nicht mehr vollständig vorhanden bzw. beschädigt. Eine Ursache kann sein, dass das Wasser das Zink herauslöst.
Wie viel Zink aus der Schutzschicht des Kessels an die Umgebung abgegeben wird, hängt vom pH-Wert des Wassers ab. Je niedriger der pH-Wert, umso größer die Zinkabgabe. Dabei reicht schon der pH-Wert von kleiner als 7,0 aus, um den Zinkabbau zu begünstigen. Liegt der pH-Wert Ihres Wassers unter diesem Bereich, sollten Sie als Druckbehälter einen Edelstahlkessel einsetzen.
Weitere wichtige Aspekte zur Installation sind die Beachtung der angrenzenden Werkstoffe sowie die notwendige Vorsicht beim Transport und dem Einbau. Ist die Oberfläche des Behälters einmal leicht beschädigt, erreicht das Wasser die Stahlschicht und das Rosten setzt ein. An Kontaktflächen zu anderen Metallen, wie zum Beispiel Kupfer, kann ebenfalls Korrosion auftreten, die das Zink angreift.
Sie müssen wahrscheinlich einen neuen Druckbehälter installieren lassen, da sich die Beschädigungen nicht umkehren lassen. Vorab wäre die Überprüfung Ihres Wassers sinnvoll. Zumindest sollte eine Aussage über den pH-Wert vorliegen, ob bei Ihnen überhaupt der Einsatz eines verzinkten Druckkessels sinnvoll ist.
Zusätzlich ist es sinnvoll, eine Aussage über die Aggressivität des Wassers zu treffen. Diese hat Einfluss darauf, ob neben dem Druckkessel vielleicht auch der Rest Ihrer Hauswasserinstallation angegriffen wird und eine Aufbereitung sinnvoll wäre.
Oft reicht die reguläre Untersuchung nicht aus, um abschätzen zu können, ob das geförderte Wasser aus einem Eigenbrunnen aggressiv gegenüber der Installation ist. Hier sind neben dem pH-Wert und der Leitfähigkeit auch Aussagen über weitere chemische und chemisch-physikalische Parameter erforderlich. Diese Untersuchungen können Sie zum Beispiel bei der LUFA NRW durchführen lassen.
(Folge 1-2019)