Kipper zurück an den Händler?

Hat eine Kaufsache bereits bei Übergabe einen Mangel, so kann der Käufer gegenüber dem Verkäufer Gewährleistungsrechte geltend machen. Vorrang hat dabei immer die Nacherfüllung. Der Käufer kann daher auf Rücktritt, Minderung oder Schadenersatz erst zurückgreifen, wenn Nachbesserung oder Nachlieferung durch den Verkäufer misslingen oder verweigert werden.

In Ihrem Fall hatte der Anhänger verschiedene Mängel, die jeweils einzeln zu betrachten sind. Einige Mängel hat der Verkäufer beseitigen können. Der Mangel, dass die Seitenklappe nicht dicht schließt, konnte jedoch auch mit dem dritten Versuch nicht besei­tigt werden. Sind Nachbesserungsversuche hinsichtlich eines Mangels zweimal fehlgeschlagen, kann der Käufer vom Vertrag zurücktreten und gegen Rückgabe des Kaufgegenstandes den Kaufpreis zurückverlangen.

Der Bundesgerichtshof hat entschieden, dass der Verkäufer in diesem Fall keinen Wertersatz für die erfolgte Nutzung verlangen kann, wenn es sich um einen Verbrauchsgüterkauf handelt. Ein Verbrauchsgüterkauf liegt vor, wenn der Käufer als Verbraucher handelt.

Als Landwirt, der für seinen Betrieb eingekauft hat, sind Sie Unternehmer. Sie können sich daher nicht auf dieses Urteil berufen. Möglicherweise können Sie aber Schadenersatz vom Verkäufer fordern, etwa für den Aufwand, den Sie mit der Bergung der verlorenen Ladung hatten. Dann müsste der Verkäufer die Lieferung der mangelhaften Sache zu vertreten haben­. In Betracht kommt zum Beispiel die vorsätzliche oder fahrlässige Verletzung von Untersuchungspflichten.

Zur Aufklärung des Sachverhalts müssten Sie unter Umständen einen Gutachter beauftragen. Sofern Sie keine einvernehmliche Lösung mit dem Händler finden, sollten Sie juristischen Rat einholen.