Die Frage, großer oder kleiner Kreisel, wird immer wieder diskutiert. Betrachten wir einen 8,50 bis 9,00 m breiten Kreiselheuer. Er besitzt vier Kreiselpaare und acht Kreisel. Bei einer mittleren Kreiselneigung und Stoppelhöhen von über 6 cm wird das Mähgut relativ sauber erfasst und gleichmäßig verteilt. Halten wir uns jedoch die gängigsten Arbeitsbreiten der Mähwerke vor Augen, sind Mäherbreite und Kreiselpaararbeitsbreite nicht mehr synchron: Drei Mähwerksbreiten à 3 m ergeben bei einer Arbeitsbreite von 9 m drei Schwade. Vier Kreiselpaare haben jetzt die Herausforderung, jeweils gleichmäßig viel Futter zu bekommen. Und das ist die eigentliche Herausforderung. Denn das Frontmähwerk legt das Mähgut zwischen die Schlepperspur. Zu den Schwaden der folgenden Heckmähwerke bleibt dann ein großer Freiraum ohne Erntegut. Das beeinflusst die Verteilqualität. Nicht der Heuer ist das Problem, sondern die kompakte Ablage des Mähgutes. Wird beim Mähen eine sehr gute Breitablage von Front- und Heckmähwerk erreicht, nehmen alle Kreisel sauber auf und erreichen ein gutes Verteilbild.
Mit großen Kreiseln, die jeweils sieben Zinkenarme pro Kreisel haben, tritt diese Herausforderung jedoch in den Hintergrund. Denn hier erfasst ein Kreiselpaar ein Mähschwad, nimmt es sauber auf und verteilt es gleichmäßig.
Mit zunehmendem Anwelkgrad sollte die Zinken-/Kreiselgeschwindigkeit reduziert und die Kreiselneigung flacher gestellt werden. Das hilft, Bröckelverluste zu reduzieren. Allerdings geht damit auch die Wurfweite zurück und die „Schwadbildung“ nimmt zu, bei größerem Durchmesser etwas stärker ausgeprägt als beim kleinen Durchmesser. Für die Trocknungsqualität gibt es aktuell keine Unterschiede. Es kommt im wahrsten Sinne des Wortes auf die Einstellung an.
(Folge 15-2019)