Wochenblatt-Leserin Daniela L. in P. fragt: Wir planen ein Drei-Familien-Mietshaus nach KfW 55 Standard zu bauen. Die Heizungsanlage mit Warmwassererzeugung soll mittels Wärmepumpe betrieben werden. Ist es sinnvoll, die Wärmepumpe mit einer Photovoltaik (PV)-Anlage zu betreiben?
Larissa Auzinger, C.A.R.M.E.N. e. V., Straubing, antwortet: Grundsätzlich lässt sich eine Wärmepumpe, die für ihren Betrieb Strom benötigt, mit einer PV-Anlage kombinieren. Insbesondere die Wärmeversorgung im Sommer und in den Übergangszeiten, die hauptsächlich aufgrund des Trinkwarmwassers anfällt, lässt sich zu großen Teilen über den PV-Strom decken. Es sollte jedoch beachtet werden, dass nicht der gesamte Strombedarf über die PV-Anlage bereit gestellt werden kann. Insbesondere in den Wintermonaten, in denen aufgrund des höheren Wärmebedarfs der größte Stromverbrauch der Wärmepumpe entsteht, kann in der Regel nur ein geringer Teil über die PV-Anlage gedeckt werden. Der Reststrombedarf muss über das Netz bezogen werden. So lässt sich über eine PV-Anlage übers Jahr durchschnittlich rund 30 % des Wärmepumpenstrombedarfs decken. Wie viel Solarstrom tatsächlich genutzt werden kann, hängt unter anderem von folgenden Faktoren ab:
- Leistung und Ausrichtung der PV-Anlage,
- Strombedarf des Haushalts und der Wärmepumpe,
- Standort und Wärmebedarf des Gebäudes,
- Anbindung der Wärmepumpe an die Photovoltaikanlage,
- Möglichkeiten zur Energiespeicherung.
Nicht nur für die Wärmepumpe
Um die Amortisationszeit einer neuen PV-Anlage zu verkürzen, kann es daher sinnvoll sein, neben der Wärmepumpe auch weitere Verbraucher im Mietshaus mit Strom zu versorgen. Das kann entweder der Allgemeinstrom zum Beispiel für die Flurbeleuchtung aber auch mithilfe eines Mieterstrommodells die Stromlieferung an die Mieter bzw. Mieterinnen im Haus sein.
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(Folge 28-2022)