Die vorhandenen Oberflächen in Ihrem alten Stall sollten abgenommen werden. Das könnten zum Beispiel Putz oder zumindest Altanstriche sein. Häufig lässt sich das mit Sandstrahlarbeiten kombinieren, etwa bei der Entfernung von Farbe und Rost auf Kappendecken und Unterzügen oder Eisensäulen. Außerdem muss der Boden, möglichst einschließlich Güllekanälen und -gruben, entfernt werden. Wir machen das bis 50 cm unter Oberkante Fertigfußboden und bauen dann den Boden neu auf.
Güllegruben kann man oft nicht entfernen. Sie müssen dann gut gereinigt werden. Das heißt: Alles organische Material muss komplett raus, sonst können sich die Gerüche immer wieder einen Weg suchen. Außerdem muss die Güllegrube vor dem Verfüllen nach unten hin punktuell aufgebrochen werden. Ziel ist, dass gegebenenfalls eindringendes Wasser nicht stehen bleiben kann. Dann würde es Stoffe aus der Gülle, die in Wandungen vorhanden sind, mobilisieren. Dazu gehören auch vorhandene Salze. Diese würde das Wasser mit einer ansteigenden Durchfeuchtung von Boden und Bauteilen dorthin transportieren, wo die Salzbelastung geringer ist. Bei Verdunstung des Wassers kristallisieren die Salze aus und führen zu Zerstörungen der betroffenen Baumaterialien. Man kennt das von versalzenen Ziegelmauern und Putzen, die mit der Zeit zerbröseln. Geruchsbelastungen entstehen dadurch zwar nicht, aber es sollte dennoch nicht passieren.
Bei von mir betreuten Baumaßnahmen ergibt sich häufig folgender neuer Bodenaufbau: Unten beginnen wir mit einer 15 cm dicken, kapillarbrechenden Schicht aus Kies 16/32. Wichtig ist, dass es keine Feinanteile darin gibt, die eine kapillare Leitfähigkeit ermöglichen würden. Dann folgen eine 0,2 mm dicke PE-Folie, damit die darauf aufzubringende 12 cm dicke, wasserundurchlässige Betonsohle beim Einbau nicht im Kies versickert, 15 cm Wärmedämmung aus einer Styropor-Dämmplatte EPS 150 und 7 cm Zementestrich mit Fußbodenheizung sowie ein Fliesenbelag. Die Schichten über dem Beton können auch etwas abweichen, je nach gewünschtem Gehbelag.
Die übrigen gereinigten Wand- und Deckenoberflächen müssen neu beschichtet werden. Bei den Wänden wird das durch die Innendämmung erfolgen, bei den Decken je nach vorliegender Konstruktion und Material durch Neuverputz und/oder Anstrich.
(Folge 13-2021)