Gewöhnliche Nagekäfer oder Holzwürmer (Anobium punctatum) können sich in nahezu allen Hölzern entwickeln, in Möbeln, verbautem Holz, Rahmen von Holzfenstern, Fachwerkelementen, Kunstgegenständen und vielem mehr. Allerdings besiedelt der Holzwurm bevorzugt solches Holz, das einmal feucht geworden ist. Weiterhin sind die Tiere seltener in Dachstühlen anzutreffen, da im Dach die Temperaturen sommertags oft deutlich über 25 °C liegen, was den Holzwürmern nicht behagt. Da Sie den vermeintlichen Befall „kürzlich“ registrierten, stellt sich die Frage, ob die Holzwürmer noch aktiv sind. Dies sollten Sie abklären.
Falls noch aktive Holzwürmer im Dachstuhl „arbeiten“, sollten Sie Gegenmaßnahmen ergreifen und einen Fachbetrieb zurate ziehen. Bei geringem Befall mag es ausreichen, wenn die Holzelemente in dem Bereich großzügig entfernt und gegen neues und imprägniertes Holz ausgetauscht werden. Bei stärkerem Befall ist es sicherlich ratsam, über die Errichtung eines neuen Dachstuhls aus imprägniertem und trockenem Holz nachzudenken.
Holzwürmer sind etwa 2,5 bis 5 mm groß und graubraun gefärbt. Ihre Oberseite ist dicht und seidig schimmernd behaart, die Flügeldecken sind gestreift und der Halsschild ist durch einen einfachen Höcker ausgezeichnet. Im Freien kommt die Art seltener vor, zumeist an trockenem Nadel- oder Laubholz.
An verarbeitetem Holz ist sie jedoch unser häufigster Schädling. Hier können die Larven Bauholz, alte Möbel oder geschnitzte Kunstgegenstände oft siebartig durchlöchern und die Werkstücke in der Folge regelrecht pulverisieren. Die Entwicklungszeit des Gewöhnlichen Nagekäfers ist vor allem abhängig von der Holzfeuchte, Temperaturen über 25 °C und zu große Trockenheit verträgt er nicht. Die Entwicklung vom Ei über die verschiedenen Larvenstadien und das Puppenstadium bis zur Imago benötigt etwa zwei bis drei Jahre. Das Schadbild ist gekennzeichnet durch die runden Ausfluglöcher (Durchmesser ca. 1 bis 2 mm), an denen oft Bohrmehl austritt.
(Folge 15-2019)