Versicherung will nicht zahlen

Wir können nicht abschließend beurteilen, ob die Versicherung zu Unrecht Leistungen wegen des eingetretenen Wasserschadens abgelehnt hat. Dazu müssten wir die Korrespondenz kennen, die zwischen Ihnen und der Gesellschaft geführt wurde, einschließlich des Wortlauts der Schadensmeldung, mit der Sie den Sachverhalt angezeigt haben.

Die Leitungswasserklauseln in der Gebäude- und Hausratversicherung sind identisch, sodass auch die Eintrittspflicht in beiden Versicherungszweigen bei Leitungswasserschäden gleichen Voraussetzungen unterliegt. Versichert sind zum einen Leitungswasserschäden, die durch den Bruch von Wasser führenden Rohren entstehen, die innerhalb eines Gebäudes installiert sind. Hierzu gehören Rohre

• der Wasserversorgung und die damit verbundenen Schläuche,
• der Warmwasser- oder Dampfheizung sowie von Klima-, Wärmepumpen- oder Solarheizungsanlagen,

sowie frostbedingte Bruchschäden an Installationseinrichtungen im Badezimmer und an Heizungsanlagen.

Weiter versichert sind Schäden an versicherten Sachen durch bestimmungswidrig ausgetretenes Leitungswasser aus Rohren der Wasserversorgung. Der von Ihnen geschilderte Vorfall lässt sich vom Grundsatz her diesem versicherten Risiko zuordnen. Versicherungsschutz ist in solchen Fällen nur dann nicht gegeben, wenn der Versicherte das Leitungswasser bewusst austreten lässt.

Ihre Tochter ist offensichtlich ohnmächtig geworden, sodass sie aus diesem Grund den Wasserhahn nicht mehr schließen konnte. Ein willensgesteuertes Verhalten Ihrer Tochter, Wasser bewusst austreten zu lassen, liegt somit nicht vor. Sofern sich der Sachverhalt nachweisen lässt, dürfte nach unserer Einschätzung Versicherungsschutz vom Grunde her bestehen. Lassen Sie den Vorgang von einem Anwalt prüfen, falls die Gesellschaft weiter die Regulierung oder auch eine Kulanzregelung ablehnt.