Wem gehören die Gräben?

Nach § 5 Abs. 1 des Landeswassergesetzes (LWG) ist ein Gewässer 2. Ordnung oder ein sonstiges Gewässer, sofern es kein selbstständiges Grundstück ist, Bestandteil der Ufergrundstücke und gehört deren Eigentümern. Ein Ufergrundstück ist jede selbstständige im Grundbuch bezeichnete Parzelle. Der sich aus dem Grundbuch ergebende Eigentümer der Parzelle ist also zugleich Eigentümer des Gewässers.
Allerdings ist neben diesen Eigentumsverhältnissen auch ein Sondereigentum möglich. § 3 Abs. 2 der Grundbuchordnung bestimmt, dass für Wasserläufe (gemeint sind fließende Gewässer), aber nicht für stehende Gewässer, Buchungsfreiheit besteht. Das Eigentum am Gewässer als Teil des Eigentums am Ufergrundstück ist im Grundbuch also eintragungsfähig, aber nicht eintragungspflichtig.
Nach Ihrer Schilderung ist offensichtlich eine solche Grundbucheintragung vorgenommen worden. Soweit die Gewässereigenschaft verloren geht, weil das Wasser das vorhandene Gewässerbett völlig verlassen hat, bleibt das Eigentum an den hierdurch entstandenen Landflächen unverändert (§ 12 LWG).