Die Zeiten des analogen Telefonierens und des ISDN-Anschlusses sind vorbei. Für die Telefonanbieter wurde es immer kosten- und zeitaufwendiger, diese alte Technik zu pflegen. Zudem war das alte Netz fehlerhaft und nicht zukunftssicher, teilt ein Sprecher der Telekom mit. IP-Anschlüsse seien für das Breitbandnetz der Zukunft die Voraussetzung. Das Netz werde leistungsfähiger und sei weniger störanfällig. Deswegen hat der Konzern die Technik in den vergangenen Jahren flächendeckend umgestellt. Die letzten Umstellungen auf dem Land erfolgen in diesem Jahr. Im Übrigen trifft die Umstellung nicht nur Telekom-Kunden. Auch andere Anbieter wie 1 X 1, O2 oder Vodafone ziehen nach.
IP steht für Internet-Protokoll. Beim IP-basierten Anschluss telefoniert der Kunde über das Internet. Außerdem kann er mit dem Anschluss surfen, mailen, faxen und auch fernsehen. Dazu bieten die Telefonanbieter entsprechende Verträge an. Es ist ratsam, sich über Angebote zu informieren und das Preis-Leistungs-Verhältnis zu vergleichen. Bei der Umstellung können bisherige Telefone weiter genutzt werden, erklärt die Telekom.
Im Zuge der Umstellung schreibt die Telekom Bestandskunden mit alten Verträgen an und stellt sie, wie in Ihrem Fall, vor die Entscheidung, ob sie auf IP umstellen möchten oder nicht. Lehnt der Kunde eine Umstellung ab oder reagiert er gar nicht, schaltet die Telekom den Anschluss nach dem Ende der Vertragslaufzeit ab.
Eine Kündigung des Vertrages seitens der Telekom ist rechtens. „Nach Ablauf der Vertragslaufzeit hat auch die Telekom genau wie ihre Kunden das Recht auf ordentliche Kündigung. Betroffenen bleibt nur die Möglichkeit, sich für einen neuen Tarif zu entscheiden oder zu einem anderen Anbieter zu wechseln“, informiert die Verbraucherzentrale NRW.
IP bringt zwar Vorteile gegenüber der alten Technik, zum Beispiel bei der Sprachqualität und der Datengeschwindigkeit. Es gibt aber auch Nachteile. Zum einen benötigt der Kunde nun einen Router. Er kann diesen im Elektrofachhandel kaufen oder von der Telekom mit einer monatlich zu zahlenden Rate (etwa 5 €) mieten. Außerdem muss er den Router selbst anschließen. Das kann für technische Laien ein Problem werden. Sie sind unter Umständen auf einen kostenpflichtigen Service des Telefonanbieters angewiesen.
Ein allerdings gravierender Nachteil ist: Bei einer Störung des Internetanschlusses ist auch die Telefonleitung automatisch unterbrochen. Auch im Falle eines Stromausfalls ist Telefonieren und Surfen nicht möglich, weil der Router außer Betrieb ist. Für Menschen, die ein Hausnotrufsystem nutzen, wird der Ausfall zum Problem. Sie sind zusätzlich auf ein Mobilfunktelefon angewiesen.
(Folge 22-2020)