Herrenloser Kater

Kosten, die für die Unterbringung eines Fundtieres geltend gemacht werden, muss der Besitzer übernehmen. Für Fundtiere sind die Gemeinden zuständig. Sie trifft auch die Verpflichtung, für die Unterbringung der Fundtiere für einen Zeitraum von bis zu sechs Monaten Sorge zu tragen, bis sich der Besitzer gemeldet hat oder ermittelt werden konnte.

Wird eine Hauskatze auf einem Parkplatz aufgefunden, so mag dies durchaus den Eindruck erwecken, dass es sich um ein verloren gegangenes Tier handelt. Dem steht auch nicht entgegen, dass in Sichtweite des Supermarktgrundstückes das Grundstück des Tierbesitzers liegt. Denn eine Sachherrschaft über das Tier im Sinne einer Aufsicht haben Sie offensichtlich nicht ausgeübt. Vielmehr haben Sie die Katze als Freigänger unbeaufsichtigt aus dem Haus gelassen.

Ein Tierhalter, der seinem Tier unbeaufsichtigten Freigang ermöglicht, muss jederzeit damit rechnen, dass sein Tier zu einem Fundtier wird, sobald es das eigene Grundstück verlässt.

Die Kosten der vorübergehenden Unterbringung sind unter dem Gesichtspunkt der Geschäftsführung ohne Auftrag bereits dann zu erstatten, wenn bei objektiver Betrachtung davon ausgegangen werden durfte, dass die Unterbringung dem mutmaßlichen Willen des Besitzers entspricht. Einen solchen Willen zu unterstellen, erscheint durchaus nachvollziehbar. Hingegen kommt es nicht auf den tatsächlichen Willen an, wonach eine Unterbringung bzw. Behandlung als Fundtier nicht gewollt war, weil die Katze nach eigener Bewertung nicht verloren gegangen war.

Die Unterbringungskosten im Tierheim erscheinen im vorliegenden Fall nicht ungewöhnlich hoch. Im Regelfall kooperieren die Gemeinden beim Fundtiermanagement mit einem Tierheim. Dies ist für sie kostengünstiger, als wenn sie sich selbst um die Versorgung der Fundtiere kümmern müssten.

Wenn Sie in Zukunft derartige Kosten vermeiden wollen, kann man Ihnen nur raten, keinen herrenlosen Kater mehr aufzunehmen bzw. ein solches Tier sofort bei der Gemeinde abzugeben.