Zu nah an Grenze?

Weder mit dem Zaun noch mit den Kopfweiden hat Ihr Nachbar die Grenzabstände nach dem Nachbarrechtsgesetz NRW eingehalten. Da Zaun und Bäume bereits gesetzt sind, gehen wir davon aus, dass es keine vorherige Absprachen gegeben hat. Ihr Nachbar hätte mit dem Zaun 0,50 m von der Grenze zurückbleiben müssen (§ 36 Abs. 2 NachbG NRW). Der Gesetzgeber will mit dieser Regelung sicherstellen, dass Sie Ihre Mähweide bis an die Grenze mit landwirtschaftlichem Gerät bearbeiten können.

Auch bei Anpflanzung von Bäumen gelten gegenüber angrenzenden landwirtschaftlichen Flächen Sonderregelungen. So vergrößert sich der bei Bäumen einzuhaltende Grenzabstand von 2 m gegenüber landwirtschaftlichen Flächen auf 4 m. Bei der Verwendung stark wachsender Bäume, zu denen wir die Kopfweiden aber nicht zählen, sind es sogar 6 m.

Sie können vom Nachbarn das Zurücksetzen verlangen. Den Anspruch müssen Sie im Hinblick auf den Zaun spätestens innerhalb von drei Jahren und mit Blick auf die Bäume innerhalb von sechs Jahren notfalls gerichtlich geltend machen. Zeigt sich Ihr Nachbar nicht einsichtig, sollten Sie einen Anwalt einschalten.