Zaun an der Grenze entfernen?

Als Eigentümer können Sie andere Personen von jeder Einwirkung auf Ihr Grundstück ausschließen. Diese Einwirkung kann auch in der Form geschehen, dass der Nachbar seinen Zaun auf Ihr Grundstück gesetzt hat. Einfriedigungen zwischen bebauten Grundstücken sind grundsätzlich auf der Grenze zu errichten. Diese Vorgabe hat Ihr Nachbar nicht beachtet.

Es sind keine Gründe erkennbar, die das damalige Verhalten Ihres Nachbarn rechtfertigen würden. Sie haben deshalb einen Anspruch auf Beseitigung bzw. Zurücksetzen des 1,50 m hohen Maschendrahtzaunes (§ 1004 BGB).

Vermutlich haben Sie erst jetzt vom Standort des Zaunes Kenntnis erhalten. Deshalb ist Ihr Anspruch auf Beseitigung noch nicht verjährt. Die Verjährung tritt erst in drei Jahren ein.
Ihr Nachbar wird argumentieren, dass er ja nur einen 10 cm breiten Streifen Ihres Grundstücks beansprucht. Doch Sie sollten ihm deutlich machen, dass er jegliche Einwirkung auf ein fremdes Grundstück zu unterlassen hat.

Sie wollen die neue Hecke wahrscheinlich komplett auf Ihrem Grundstück pflanzen und nicht als gemeinsame Einfriedigung anlegen. In einem solchen Fall sind mit Hecken bis zu 2 m Höhe 0,50 m und mit solchen über 2 m Höhe 1 m Abstand von der Grenze einzuhalten. Gemessen wird dabei der Abstand von der dem Nachbargrundstück zugewandten Heckenseite aus (§§ 42, 46 Nachbarrechtsgesetz NRW).