Wie viel Abstand mit Thuja-Hecke?

Sie wollen die Lebensbaumhecke aus Sichtschutzgründen anlegen. In der Örtlichkeit wird sie sich nach Heranwachsen als Einfriedigung darstellen. Da die Einfriedigung und damit die Hecke vorliegend nicht auf der gemeinsamen Grundstücksgrenze angelegt werden darf, sind nach dem Nachbarrechtsgesetz NRW Grenzabstände einzuhalten (§ 36 Abs. 6 NachbG NRW). Die Mindestabstände betragen bei Hecken über 2 m Höhe 1 m und bei Hecken bis zu 2 m Höhe 0,50 m. Da das Nachbargrundstück auch in Zukunft landwirtschaftlich genutzt wird, verdoppeln sich die genannten Abstände (§§ 42, 43 NachbG NRW).

Vermutlich wird die Hecke auf Dauer die Höhe von 2 m überschreiten. Deshalb müssen Sie beim Pflanzen einen Abstand von 2 m zum Nachbargrundstück einhalten. Der Abstand wird dabei von der zum Nachbarn weisenden Seitenfläche aus gemessen.

Die Abstände können aber auch unterschritten werden, wenn Sie dies mit dem Nachbarn vereinbaren. Dem Landwirt wird es darum gehen, seine Ackerfläche ungehindert bis zur Grenze zu bewirtschaften. Er dürfte deshalb im Zweifel nichts dagegen haben, dass die Hecke näher als 2 m an die Grenze heranrückt. Sie könnten sich also mit Ihrem Nachbarn auf einen Mindestabstand einigen.

Wie viel Abstand muss der Landwirt zu Ihrer Gartenfläche einhalten, wenn er seinen Acker bewirtschaftet? Er darf seine Fläche bis an die Grenze bewirtschaften. Er muss nur darauf achten, dass er mit seinen oft schweren Geräten Ihr Grundstück nicht beeinträchtigt. Dies kann bei Hanggrundstücken passieren, wenn im Zuge des Umpflügens etwa bei anschließendem Niederschlag Boden vom Nachbargrundstück abschwemmt.