Wer bezahlt Zaun?

Wir gehen davon aus, dass der Bereich baurechtlich zum Innenbereich gehört. Mindestens zwei Nachbarflächen sind ebenfalls mit gewerblichen Gebäuden bebaut. Gegenüber diesen Nachbarn besteht grundsätzlich ein Anspruch auf Übernahme der Hälfte der Einfriedigungskosten.

Allerdings setzt das Nachbarrechtsgesetz NRW in § 32 Abs. 1 voraus, dass vor der Errichtung gegenüber den Nachbarn das Verlangen ausgesprochen wird, sich an den Kosten des Zaunes zu beteiligen. Dies haben Sie wohl nicht getan. Gleichwohl sieht das Gesetz vor, dass, wenn das Nachbargrundstück ebenfalls bebaut oder gewerblich genutzt wird und es im Innenbereich liegt, der Nachbar eine Vergütung in Höhe des halben Wertes der Einfriedigung zu zahlen hat. Der Gesetzgeber geht dabei davon aus, dass durch die Errichtung des Zaunes auf der gemeinsamen Grenze auch der Nachbar einen Vorteil hat. Dieser geldwerte Vorteil soll durch die Vergütung ausgeglichen werden. Dabei spielt es keine Rolle, ob der Nachbar bisher tatsächlich einen Zaun errichten wollte oder nicht. Im Bereich der gemeinsamen Grenze hätten Sie vom Nachbarn die gemeinschaftliche Errichtung eines Zaunes verlangen können.

Einen Anspruch auf Kostenerstattung gegenüber dem Eigentümer der Ackerfläche haben Sie nicht. Wir wissen nicht, ob diese Fläche bereits zum baulichen Innenbereich gehört. Zudem ist die Errichtung gewerblicher Einrichtungen auf dieser Fläche derzeit noch zu ungewiss.