Stadt hat Weide­fläche überbaut

Die Stadt hat Ihre Eigentumsrechte verletzt. Auch beim Bau einer Straße muss der Träger das Eigentum der benötigten Flächen erwerben, entweder „freihändig“, also durch freiwillig geschlossene Verträge, oder im Zuge einer Enteignung, wenn der freiwillige Verkauf scheitert. In Ihrem Fall ist nichts von beidem geschehen.
Daher können Sie die Stadt auffordern, Ihnen Ihr Grundstück herauszugeben. Der Schaden, der Ihnen entsteht, ist nicht unerheblich: Ihnen fehlt der landwirtschaftliche Ertrag, zum anderen können Sie die Fläche nicht mehr für die Betriebsprämie aktivieren.

Sicherlich wird die Stadt dann mit Ihnen in Verhandlungen über den Ankauf der Fläche eintreten. Dabei wird sie den ortsüblichen Verkehrswert für das beanspruchte Land zugrunde legen.

Sollten die Verkaufsverhandlungen scheitern, zum Beispiel weil Sie sich nicht auf einen Preis verständigen können, wird sich die Stadt fragen, ob sie bei der Bezirksregierung ein Enteignungsverfahren einleiten soll. Eine andere Option wäre nur der Rückbau der Straße. Beides ist möglich, aber sehr aufwendig.

Für die Stadt könnte es daher sinnvoll sein, dass sie Ihnen einen vernünftigen Preis für das Weideland anbietet, einen Preis, der auch als Wiedergutmachung dafür anzusehen wäre, dass man Ihnen ohne jedes rechtsstaatliche Verfahren Ihr Eigentum weggenommen hat.