Lärchen durch Holzpolter beschädigt

Festzustellen ist zunächst, dass Ihnen gemäß § 823 Abs. 1 Bürgerliches Gesetzbuch (BGB) ein Schadenersatzanspruch zusteht, weil Ihr Eigentum vorsätzlich oder fahrlässig geschädigt wurde.

Die Schadenersatzpflicht trifft in erster Linie den Täter. Nach § 830 BGB ist jeder Täter zum vollen Schadenersatz verpflichtet, wenn es mehrere Täter gibt. Anstifter und Gehilfen stehen dabei den Mittätern gleich.

Unzweifelhaft hat der Forstunternehmer durch seine Handlung (das Aufpoltern) Ihre Lärchen beschädigt. Schadenersatzpflichtig ist er nur, wenn er die Tat schuldhaft begangen hat. Dafür reicht leichte Fahrlässigkeit aus. Er will sich damit entlasten, dass er behauptet, er habe auf Anweisung des Waldbesitzers gehandelt. Das reicht aber nicht aus. Er hätte sich vergewissern müssen, ob Ihr Einverständnis dazu vorliegt, den Polter an Ihren Lärchen einzurichten. Denn es war absehbar, dass dabei die Rinde Ihrer Lärchen geschädigt werden kann.

Somit ist jedenfalls der Forstunternehmer für den Schaden verantwortlich. Er muss ihn ersetzen.

Auch eine Schadenersatzpflicht des Waldnachbarn, dessen Fichten geerntet wurden, kommt in Betracht. Er könnte als Anstifter verantwortlich sein. Anstiften bedeutet: Wecken des Tatentschlusses beim Haupttäter. So trägt es der Forstunternehmer vor. Er behauptet, es sei der Nachbar gewesen, der ihm aufgetragen habe, so zu handeln.

Letztlich kann für Sie diese Frage offen bleiben. Sie können jedenfalls den Forstunternehmer in Anspruch nehmen. Dieser kann Regress bei dem Waldnachbarn nehmen, auf dessen Anweisung er angeblich gehandelt hat. Dann muss er selbst beweisen, dass es diese Anweisung gegeben hat.

(Folge 6-2021)