Windkraft: Pacht anpassen?

Beim Bau der vier Windkraftanlagen waren Sie sich über die Standortmiete, die einem der Mitbetreiber zusteht, einig. Weil die Pachtpreise für Ackerland aber wohl auch im Laufe der Jahre für neue größere Windkraftanlagen erheblich gestiegen sind, verlangt der Grundeigentümer nun eine angemessene Erhöhung der Standortpacht.

Üblich sind 4 bis 6 % der Stromerlöse als Standortpacht. Wird eine Windenergieanlage gemeinschaftlich betrieben, dann sind Standortmieten am unteren Rand der Spanne zu empfehlen. Wenn die 600-kW-Anlage rund 800.000 kWh Strom pro Jahr einspeist, dann ergibt sich eine Standortmiete von rund 3000 €.

Allerdings ist in den vergangenen zehn Jahren der Wind deutlich schwächer ausgefallen als in den zehn Jahren davor. 2010 lag der IWR-Binnenlandindex sogar 25,1 % unter dem zehnjährigen Mittelwert. Das spricht gerade nicht für eine Erhöhung der Standortmiete.

Auch die absolut erheblich gestiegenen Standortmieten für neue große Windenergieanlagen können nicht dafür herhalten, die Standortmiete der alten Anlagen zu erhöhen. Erst wenn die alten Anlagen im Rahmen des Repowerings durch neue große Anlagen ersetzt werden, sind die höheren Standortmieten möglich.

So erzeugt eine Windenergieanlage mit 3,4 MW Leistung, 104 m Rotordurchmesser und 128 m Nabenhöhe an vergleichbaren Standorten rund 6,6 Mio. kWh. Daraus ergibt sich mit gleichem Maßstab eine Standortmiete von rund 25.000 €.