Die Angaben zu Ihrem Pachtobjekt sind vage, daher kann nur von durchschnittlichen Gegebenheiten ausgegangen werden. Der Ertrag einer Standweide, ausreichend für drei Weiderinder, kann mit 280 bis 300 dt Frischmasse (FM) angenommen werden. Dies ergäbe bei einer theoretischen Marktleistung von rund 3 €/dt FM einen monetären Flächenertrag zwischen 840 und 900 €/ha. Hiervon müssen Sie den üblichen Spezialaufwand, den Arbeitsaufwand und den Allgemeinen Aufwand in Höhe von insgesamt 700 bis 800 €/ha abziehen. Lässt man den Zinsansatz und Unternehmergewinn einmal außen vor, errechnet sich ein maximal vertretbarer Pachtpreis zwischen 100 und 140 €/ha. In dieser Kalkulation ist die entkoppelte Prämie in Höhe von rund 280 €/ha nicht berücksichtigt, da Sie diese Ihren Angaben zufolge an den Verpächter abtreten werden.
Grundsätzlich ergeben sich Pachtpreise durch Angebot und Nachfrage in der Region. Zu- oder Abschläge sind hinsichtlich der Flächengröße, der Ertragsfähigkeit und der strukturellen Gegebenheiten vor Ort möglich. Wenn Sie sich unsicher hinsichtlich des ortsüblichen Pachtpreises sind, kann ein Gespräch mit dem zuständigen Ortslandwirt Aufschluss geben.
Ihr Vorhaben berührt die Viehverkehrsverordnung. Eine An- und Abmeldung der Rinder ist zu empfehlen. Da Sie nur Unterpächter der Fläche sind, sollten die Aufwendungen auf den Namen des Flächeneigentümers erfolgen, um keine Probleme bei einer Betriebskontrolle zu bekommen. Ein Pensionsvertrag ist anzuraten.
(Folge 39-2021)