Pachtvertrag wie gestalten?

Das Gesetz sieht für landwirtschaftliche Betriebe die Umsatzsteuerpauschalierung vor. Das heißt, Sie können für Ihre Umsätze 10,7 % berechnen oder sich gutschreiben lassen und dürfen die Ihnen in Rechnung gestellte Mehrwertsteuer nicht als Vorsteuer abziehen. Dieses pauschale System können die Landwirte bis zum 10. Januar eines jeden Jahres für das vorangegangene Kalenderjahr abwählen.

Die Abwahl der Pauschalierung („Option zur Regelbesteuerung“) bindet Sie für fünf Jahre. Sie könnten also noch bis zum 10. Januar 2015 für das Kalenderjahr 2014 auf die Pauschalierung verzichten und wären dann bis 2018 an die Regelbesteuerung gebunden.

Die Regelbesteuerung hätte zur Folge, dass Sie monatlich oder pro Quartal Umsatzsteuervoranmeldungen an das Finanzamt abgeben müssten und darin die vereinnahmte Mehrwertsteuer mit der Vorsteuer für Vorleistungen verrechnen und den Saldo an das Finanzamt abführen müssten.

Welches System für Sie das günstigere ist, können wir ohne nähere Kenntnis Ihres Betriebes nicht beurteilen. Die Option zur Regelbesteuerung bietet sich vor allem größeren, reinen Ackerbaubetrieben an und dann, wenn ein Landwirt größere Investitionen etwa in ein Stallgebäude plant.

Läuft Ihre bisherige Pacht in zwei Jahren aus und Sie pachten die Flächen erneut, dann wäre die Überlassung der Zahlungsansprüche (ZA) nach wie vor mehrwertsteuerpflichtig. Sie müssten weiter Mehrwertsteuer auf die ZA zahlen und mit dem Finanzamt verrechnen. Jedoch können wir nicht vorhersagen, wie hoch im Herbst 2016 der Pachtpreis oder der Wert der ZA sein wird.