Pachtfläche erst später zurück?

Ihr Pächter hat recht. Das liegt daran, dass nach § 594 Satz 1 BGB ein Pachtverhältnis, welches auf bestimmte Zeit abgeschlossen war, mit dem Ende seiner Laufzeit endet, selbst wenn es dann einvernehmlich fortgesetzt wird.

Bei der Fortsetzung handelt es sich dann jedoch um einen neuen Pachtvertrag, der – zum Beispiel mündlich – auf unbestimmte Zeit abgeschlossen wurde. Das hat zur Folge, dass die bisherigen Regelungen des abgelaufenen, befristeten Pachtvertrages nicht mehr gelten, sondern das gesetzliche Landpachtrecht. Es bestimmt für Landpachtverträge mit unbefristeter Laufzeit, dass jede Partei das Pachtverhältnis spätestens am dritten Werktag eines Pachtjahres für den Schluss des nächsten Pachtjahres kündigen kann.

Geht man in Ihrem Fall davon aus, dass das Pachtjahr vom 1. November bis zum 30. Oktober des Folgejahres läuft, so konnten Sie mit Schreiben vom 1. November 2016 nur zum Ablauf des 30. Oktober 2018 kündigen. Dabei unterstellen wir, dass Ihr Kündigungsschreiben dem Pächter rechtzeitig zugegangen ist. Den Zugang müssen Sie beweisen.

Ist unklar, von wann bis wann das Pachtjahr läuft, gilt das Kalenderjahr als Pachtjahr.

Somit ist Ihre Kündigung unwirksam. Allerdings ist eine Umdeutung in eine wirksame Kündigung zum 30. Oktober 2018 möglich. Um insoweit Klarheit zu erlangen, sollten Sie den Pächter auffordern, Ihnen schriftlich zu bestätigen, dass er mit Ablauf des 30. Oktober 2018 die Fläche zurückgibt.