Klärschlamm auf Pachtfläche

Wenn der Pachtvertrag die Ausbringung von Klärschlamm ohne Zustimmung des Verpächters ausdrücklich verbietet, und hiergegen wird seitens des Pächters verstoßen, stellt dies zweifellos einen fristlosen Kündigungsgrund dar. Bei fristlosen Kündigungen, die einseitige Willenserklärungen sind, müssen Sie lediglich beweisen, dass der Pächter die Kündigung erhalten hat. Am besten erfolgt dies durch Einschreiben per Rückschein.

Fristlose Kündigungen können, wie der Begriff schon sagt, ohne Einhaltung jeglicher Kündigungsfrist ausgesprochen werden; sie werden mit Zugang beim Pächter wirksam.

Es gibt also nicht zwingend den Grund, bis nach der Ernte zu warten. Allerdings müssten Sie als Verpächter dem Pächter dann die aufstehende Frucht ausgleichen. Hier gilt der Grundsatz: Der Pächter muss nur das zurückgeben, was er bei Pachtbeginn übernommen hat.

Da üblicherweise landwirtschaftliche Grundstücke ohne aufstehende Frucht verpachtet werden, wäre es sicher sinnvoll, die Ernte noch durch den Pächter einbringen zu lassen.

Wir würden Ihnen jedoch raten, für den Fall, dass Sie die Kündigung aussprechen wollen, dieses unverzüglich zu tun und danach eine Einigung mit dem Pächter dahingehend zu finden, dass er die aufstehende Frucht noch abernten darf.