Fläche ist kleiner: Weniger Pacht zahlen?

Nein, das darf der Pächter nicht. Es zählt der von Ihnen abgeschlossene Vertrag. Wirksam geschlossen ist ein Landpachtvertrag nur dann, wenn

• die Parteien,
• der Gegenstand (die Fläche),
• und der Pachtpreis

eindeutig vereinbart sind. Das ist bei Ihnen der Fall, weil Sie sich auf das Kataster bezogen haben und die Grundstücke in Ihrem Vertrag aufgeführt haben.

Der Pächter geht wohl davon aus, dass der gesamte Pachtgegenstand förderfähig im Sinne der Bestimmungen über die EU-Direktzahlungen ist. Das ist falsch. Er musste wissen, dass Landschaftselemente, Wege, Böschungen usw. nicht förderfähig sind. Gleichwohl werden sie regelmäßig mit in den Pachtvertrag aufgenommen, weil der Pächter die Wege nutzen und Hecken pflegen soll.

Zu den katasterrechtlichen Grundstücken gehören vielfach auch Böschungen und andere Teile, die nicht voll landwirtschaftlich nutzbar sind. Daher sollten die Parteien den Pachtgegenstand vor Vertragsabschluss genau ansehen, um zu ermitteln, wie hoch die angemessene Pacht anzusetzen ist.

Es ist sinnvoll, wenn sich die Parteien beim Abfassen des Pachtvertrages auf die katas­termäßigen Grundstücke oder Grundbuch- Grundstücke beziehen und nicht auf die Luftbilder, die jährlich der Beantragung der Direktzahlungen zugrunde gelegt werden. Denn der Umfang der förderfähigen Fläche kann sich jedes Jahr verändern. Dies widerspricht der Eindeutigkeit, die für einen wirksamen Pachtvertrag Voraussetzung ist.

Vielleicht sollten Sie trotzdem einen Schritt auf Ihren Pächter zugehen, falls er der Meinung ist, der Pachtpreis sei zu hoch angesetzt. Sie könnten die Pacht ja etwas senken. Sie sollten aber darauf bestehen, dass Vertragsgrundlage die Katastergrundstücke bleiben, die im Vertrag aufgeführt sind.