Zinsen fast komplett an Krankenkasse?

Sie sind als Rentner in der gesetzlichen Rentenversicherung versicherungspflichtig. Bei versicherungspflichtigen Rentnern werden der Beitragsbemessung zur Krankenkasse zugrunde gelegt der Zahlbetrag der Rente der Rentenversicherung, der Zahlbetrag von der Rente vergleichbaren Ein­nahmen (Versorgungsbezüge) und Arbeitseinkommen. Zu den Ver­sorgungsbezügen gehören auch Renten der betrieblichen Altersversorgung. Wird – wie in Ihrem Fall – die betriebliche Altersversorgung als Einmalleistung erbracht, gilt 1/120 dieses Betrages als monatlicher Zahlbetrag der Versorgungsbezüge.

Das bedeutet: Sie zahlen Krankenkassenbeiträge einmal vom Zahlbetrag Ihrer Rente. Dieser Beitrag wird vom Träger der Rentenversicherung einbehalten und direkt an Ihre Krankenkasse abgeführt. Daneben zahlen Sie einen Krankenkassenbeitrag von Ihren betrieblichen Versorgungsbezügen. Der Betrag von 50.000 € wird durch 120 geteilt, daraus ergibt sich ein rechnerischer monatlicher Zahlbetrag von ca. 417 €. Davon sind zurzeit 15,5 %, also etwa 69,63 € monatlich bzw. etwa 775,62 € jährlich, als Krankenkassenbeitrag zu zahlen. Der von Ihnen genannte etwas höhere Betrag beinhaltet offensichtlich den zusätzlichen Beitrag zur Pflegeversicherung.

Diese Regelung gilt übrigens auch für Rentner, die bei der Landwirtschaftlichen Krankenkasse (LKK) versichert sind.

Versicherungspflichtige Rentner zahlen für die von Ihnen genannten Nebeneinkünfte wie Mieten, Pachten oder Kapitaleinkünfte keine Beiträge an ihre Krankenkasse. Eine Ausnahme gilt für Arbeitseinkommen, zu dem auch Einkünfte aus Gewerbebetrieb gehören, die beispielsweise Betreiber einer Photovoltaikanlage erzielen.

Anders sieht es aus, wenn der Rentner freiwilliges Mitglied einer gesetzlichen Krankenkasse ist. Bei freiwillig Versicherten werden bis zur Beitragsbemessungsgrenze sämtliche Einnahmen zum Lebensunterhalt berücksichtigt. Dazu gehören auch Einnahmen aus Vermietung und Verpachtung sowie aus Vermögen.