Rentenausgleich?

Die erhöhte "Mütterrente" gibt es ab 1. Juli 2014 für jede Mutter oder jeden Vater, deren Kinder vor dem 1. Januar 1992 geboren wurden. Für die Erziehung jedes Kindes wird auf dem Rentenkonto ein zusätzlicher Entgeltpunkt gutgeschrieben. Dies entspricht derzeit einer Erhöhung der Rente von 28,14 € im Westen und 25,74 € im Osten. Je nachdem, welchem Ehegatten dieser zusätzliche Entgeltpunkt angerechnet wird, erhöht sich dessen Rentenanwartschaft. Im Falle einer Scheidung wird dann auch diese um den Anteil der "Mütterrente" erhöhte Anwartschaft ausgeglichen. Mit der Folge, dass auch der andere Ehegatte davon einen Anteil erhält.

Bei einem schon abgeschlossenem Scheidungsverfahren und Versorgungsausgleich kann eine Partei im Nachhinein nach § 225 FamFG eine Änderung der Entscheidung über den Versorgungsausgleich beantragen. Das Familiengericht ändert den Ausgleich dann, wenn sich wegen rechtlicher oder tatsächlicher Veränderungen eine wesentliche Wertänderung des Versorgungsausgleichs ergeben hat.

Ob in Ihrem Fall eine wesentliche Wertänderung vorliegt, dürfte davon abhängen, wie viele Kinder vor 1992 auf die Welt gekommen sind und um welchen Betrag sich die Rente Ihrer Ex-Frau erhöht. Erst ab zwei oder mehr Kindern dürfte die Möglichkeit bestehen, dass Sie eine Entscheidung zum Versorgungsausgleich abändern können. Vor der Antragstellung sollten Sie sich von einem Anwalt oder/und der Rentenversicherung beraten lassen.