Rente gekürzt?

Sie meinen die Altersrente für besonders langjährig Versicherte, die bei einer Wartezeit (Beitragszeit) von 45 Jahren ohne Rentenkürzung in Anspruch genommen werden kann. Für Personen, die vor 1953 geboren wurden, ging dies mit Vollendung des 63. Lebensjahres; für Personen, die wie Sie 1954 geboren wurden, gilt dies ab einem Alter von 63 Jahren und 4 Monaten.
Doch Sie müssen Folgendes berücksichtigen: Bei einer Altersrente der gesetzlichen Rentenversicherung gilt bis zum Erreichen der Regelaltersgrenze eine Hinzuverdienstgrenze. Sie (Geburtsjahr 1954) erreichen die Regelaltersgrenze mit 65 Jahren und 8 Monaten. Bis dahin gilt also die Hinzuverdienstgrenze. Bei dieser Grenze werden Arbeitseinkommen aus einer selbstständigen Tätigkeit und Arbeitsentgelt berücksichtigt. Ihre Einkünfte aus Land- und Forstwirtschaft sind Arbeitseinkommen in diesem Sinne.

Die Hinzuverdienstgrenze beträgt zurzeit bei einer Vollrente 450 €/Monat. Da Ihr steuerliches Einkommen jährlich festgestellt wird, wird dieses durch 12 geteilt. Überschreiten Sie mit den Einkünften die Grenze von 450 €, entfällt Ihre Vollrente. Je nach Höhe Ihres Einkommens kann aber eine Teilrente gezahlt werden. Die Einkommensgrenze für die Teilrente hängt von der Höhe der Rentenbeiträge ab, die in den letzten drei Jahren vor Rentenbeginn gezahlt wurden.

Folgende Neuerung dürfte für Sie wichtig sein: Mit dem „Flexirentengesetz“ werden sich Regelungen zum Hinzuverdienst bei der gesetzlichen Rentenversicherung ändern. Die Änderungen treten zum 1. Juli 2017 in Kraft. Zukünftig wird bei der Hinzuverdienstgrenze nicht mehr auf das monatliche, sondern jährliche Einkommen abgestellt. Die Hinzuverdienstgrenze beträgt dann nicht mehr 450 €/Monat, sondern 6300 €/Jahr. Danach wird sich die Hinzuverdienstgrenze um 900 €/Jahr erhöhen (bisher 5400 €: 12 x 450 €).

Daneben wird es bei Überschreiten der Hinzuverdienstgrenze keine festen Teilrenten mehr geben. Vielmehr wird der Betrag, der die Hinzuverdienstgrenze übersteigt, zu 40 % auf die Rente angerechnet.