Hohe Pachterlöse: Rente gefährdet?

Bei der gesetzlichen Rente wegen verminderter Erwerbsfähigkeit gibt es eine Hinzuverdienstgrenze. Wird die Grenze überschritten, entfällt die Rente oder es wird statt der Vollrente nur eine Teilrente gezahlt.

Bei der Hinzuverdienstgrenze werden Arbeitsentgelt aus einer Beschäftigung und Arbeitseinkommen aus einer selbstständigen Tätigkeit berücksichtigt. Dabei gilt die steuerliche Bewertung. Ihre Pachteinnahmen sind steuerlich Einkünfte aus Land- und Forstwirtschaft und werden deshalb bei der Hinzuverdienstgrenze berücksichtigt.

Arbeitseinkommen ist hier der nach den Vorschriften des Einkommensteuerrechts ermittelte Gewinn aus einer selbstständigen Tätigkeit. Der Gewinn wird bekanntlich nur jährlich festgestellt. Bei der Hinzuverdienstgrenze gilt aber eine monatliche Betrachtung. Deshalb wird aus dem Jahreseinkommen ein durchschnittliches monatliches Einkommen ermittelt, indem das Jahreseinkommen durch die Zahl der Kalendermonate, in denen es erzielt wurde, geteilt wird.

Was bedeutet das für Sie? Ihre Pachteinnahmen von 24.000 €, steuerlich Einkünfte aus Land- und Forstwirtschaft und somit Arbeitseinkommen, werden mit 2.000 €/Monat bei der Hinzuverdienstgrenze berücksichtigt.

Das wird dazu führen, dass Ihre Erwerbsminderungsrente nicht zur Auszahlung kommt. Eine Lösung könnte darin bestehen, dass Sie das Eigentum an Ihrem Betrieb bereits jetzt übertragen und mit dem Hofübernehmer Altenteilsleistungen vereinbaren. Diese sind in der Regel „sonstige Einkünfte“ im Sinne des Einkommensteuergesetzes, somit kein Arbeitseinkommen und würden bei der Hinzuverdienstgrenze nicht berücksichtigt.

Sollte diese Lösung für Sie infrage kommen, klären Sie die damit zusammenhängenden steuerlichen Fragen mit Ihrem Steuerberater.