Als Rentner 20 ha bewirtschaften?

Mit Beginn Ihrer Rente für „besonders langjährig Versicherte“ der gesetzlichen Rentenversicherung (Rente ab 63. Lebensjahr) gibt es keine Änderung Ihrer Versicherung bei der Landwirtschaftlichen Alterskasse (LAK). Versicherungspflichtig bei der LAK sind Landwirte, die die Mindestgröße bewirtschaften. Sie beträgt 8 ha Landwirtschaftliche Nutzfläche (LN) oder 75 ha Forst (FN). Da Sie 20 ha Weide bewirtschaften, besteht eine grundsätzliche Ver­sicherungspflicht bei der Alters­kasse. Sie haben sich als Neben­erwerbslandwirt aber offen­sichtlich aufgrund Ihres außerlandwirtschaftlichen Arbeitseinkommens befreien lassen. Diese Befreiung wirkt auch ab Rentenbeginn weiter, soweit Ihre Rente den Betrag von 400 €/Monat übersteigt.

Anders sieht es bei der Krankenkasse aus. Als Arbeitnehmer sind Sie zurzeit bei einer außerlandwirtschaftlichen Krankenkasse versichert. Gleiches gilt vom Grundsatz her für Sie als Landwirt bei der Landwirtschaftlichen Krankenkasse (LKK). Bei der LKK tritt Versicherungspflicht grundsätzlich ein, wenn Sie 8 ha LN oder mehr Fläche bewirtschaften. Die zurzeit als beschäftigter Arbeitnehmer bei der außerlandwirtschaftlichen Krankenkasse bestehende Versicherungspflicht ist aber vorrangig. Deshalb sind Sie dort auch versichert.

Dies ändert sich mit Rentenbeginn. Die bisher nachrangige Versicherungspflicht bei der LKK lebt auf. Das bedeutet: Sie müssen als Rentner (Unternehmer) Beiträge an die LKK zahlen. Das können Sie verhindern, indem Sie Ihre Fläche etwa durch Verpachtung unter 8 ha LN verkleinern.