Waldanteil zwangsversteigern?

§ 2042 BGB bestimmt, dass jeder Miterbe einer Erbengemeinschaft jederzeit die Auseinandersetzung verlangen kann. Gehört ein Grundstück zum Nachlass, erfolgt dies nach § 753 BGB durch Zwangsversteigerung und durch Teilung des Erlöses. Nach den Vorschriften des Zwangsversteigerungsgesetzes erfolgt dann, wenn einer der Miterben die Aufhebung der Erbengemeinschaft betreibt, die „Teilungsversteigerung“ (Zwangsversteigerung zum Zwecke der Aufhebung einer Gemeinschaft).

Oft wird bei Zwangsversteigerungen nur ein unterdurchschnittlicher Erlös erzielt. Daher tut eine Erbengemeinschaft gut daran, ein Grundstück „freihändig“ (also einvernehmlich durch einen Makler oder selbst) zu veräußern, um dann den höheren Erlös zu verteilen. Doch wenn sich eine Erbengemeinschaft uneinig ist, kann nur durch die Teilungsversteigerung die Aufhebung erzwungen werden.

Sie haben zwar auch die Möglichkeit, Ihren Viertel-Anteil an einen Dritten zu verkaufen, doch wer kauft so etwas schon? Der Erwerber Ihres Anteils wäre dann Mitglied der Erbengemeinschaft, er hätte dann womöglich ähnliche Probleme mit Ihrem Miterben wie Sie.

Will einer der Miterben das Grundstück allein erwerben, sollte eine Erbengemeinschaft den Wert durch einen Sachverständigen ermitteln lassen. Auf dieser Grundlage kann derjenige, der das Grundstück alleine zu Eigentum besitzen möchte, die Miterben dann auszahlen.

Wie Sie den Fall schildern, scheint es unausweichlich, dass Sie die Teilungsversteigerung beantragen. Wenden Sie sich dazu an einen Anwalt/eine Anwältin. Nur so können Sie Druck gegen Ihren Miterben aufbauen. Er ist dann vielleicht eher bereit, Ihren Viertel-Anteil zu einem reellen Preis zu übernehmen.