Straßenlärm: Neues Wohnhaus?

Die Wahrscheinlichkeit, dass Ihnen der Kreis (Bauordnungsamt) den Abbruch des bestehenden Hauses und die Errichtung eines vergleichbar großen Ersatzbaus mit einem größeren Abstand zur Straße genehmigen wird, ist nicht sehr groß. Denn nach § 35 Abs. 4 Ziffer 2 lit b BauGB ist die Voraussetzung für die Neuerrichtung eines Wohnhauses unter anderem, dass „das vorhandene Gebäude Missstände oder Mängel aufweist“. Letzteres dürfte bei Ihnen kaum der Fall sein. Der wesentliche Grund, warum Sie einen Ersatzbau errichten wollen, dürfte der Umstand sein, dass der Verkehrslärm auf der Straße erheblich zugenommen hat.

Kann das Wohnrecht der Eltern auf ein neues Haus übertragen werden? Dies ist insofern möglich, da es um eine rein zivilrechtliche Vereinbarung geht, die das Bauordnungsamt nicht genehmigen muss. Diese Frage stellt sich jedoch erst dann, wenn Sie – aus unserer Sicht wider Erwarten – eine Genehmigung für Ihr Vorhaben bekommen sollten.

Wir raten Ihnen Folgendes: Mit einem Lageplan und eventuell einer Luftaufnahme sollten Sie Ihre Baupläne mit dem Bauordnungsamt erörtern. Vielleicht ist das Amt ja doch ausnahmsweise bereit, eine Baugenehmigung zu erteilen, gegebenenfalls auf § 35 Abs. 2 BauGB basierend (sonstige Vorhaben im Einzelfall). Erst wenn das Bauamt grünes Licht signalisiert, sollten Sie aus Kostengründen einen Architekten mit der Planung beauftragen.