Mistplatte mit Betonelementen?

Grundsätzlich muss für den anfallenden Mist aus der Tierhaltung eine bau- und wasserrechtlich genehmigte Festmistplatte zur Verfügung stehen. Die Größe bzw. das Volumen der Platte ist von der genehmigten Tierzahl abhängig und wird durch das Nährstoffbeurteilungsblatt berechnet.

Bei 15 Mutterkühen mit Nachzucht fallen in etwa 14 t Festmist pro Monat an. Es wird eine Lagerkapazität von mindestens vier Monaten empfohlen, dies entspricht einer Menge von 56 t Festmist. Bei einem Raumgewicht von ca. 700 bis 800 kg je m³ ergibt dies ein notwendiges Lagervolumen von 70 bis 80 m³. Das Volumen hängt allerdings von der Einstreumenge Stroh pro Tier und Tag ab. Bei einer Wandhöhe von 1 m und einer Stapelhöhe von 1 bis 1,5 m müsste die Bodenplatte ca. 8 x 8 m groß sein. 
Die Bodenplatte, die Wände und alle Fugen müssen flüssigkeitsdicht ausgeführt sein. Daher kommt ein
Einsatz von „Betonlegosteinen“ nicht infrage, da der hohe Fugenanteil einer solchen Wand ein seitliches Austreten von Jauchewasser nicht verhindern kann. Die Bauausführung als auch die Materialauswahl wird durch die JGS-Verordnung (Jauche, Gülle, Sickersäfte Verordnung) geregelt. Die Wand muss aus WU-Beton bestehen und sollte zur Reduzierung der Grundfläche höher als 1 m ausgeführt werden. Denn durch Niederschläge entsteht zusätzliche Jauche, die in einem Sickersaft- oder Güllebehälter aufgefangen werden muss. Je größer die Grundfläche ist, desto höher ist der Regenwasseranfall. Deshalb ist es sinnvoll, eine kleinere Grundfläche (WU-Beton) mit höheren Wänden zu planen.

Nur wenn zusätzlich ein ausreichend großes Dach über der Mistplatte gebaut wird, kann auf die Berechnung des Eintrages von Regenwasser verzichtet werden. Ein Dach ist aber nicht zwingend erforderlich. Eine Erweiterung der Festmistplatte mit Wänden und eventuell einem Dach ist definitiv baurechtlich zu genehmigen und alle wasserrechtlichen Belange sind einzuhalten.