Erbpachtzins wie anpassen?

Zur Sicherung des Erbbauzinses haben Sie eine Regelung getroffen, wonach der Zins an den „Preisindex für die Lebenshaltung aller privaten Haushalte in Deutschland“ angekoppelt wurde. Sobald sich der veröffentlichte Index im Vergleich zum Zeitpunkt des Vertragsabschlusses um mehr als zehn Punkte ändert, besteht ein Anpassungsanspruch, und zwar „in dem gleichen Verhältnis, das sich aus dem Stand des neuen Indexes im Verhältnis zum Index bei Abschluss dieses Vertrages … ergibt“.

Diese Vorgehensweise ist sehr verbreitet. Sie wirft in der Vertragsanwendung keine Schwierigkeiten auf, selbst wenn der gewählte Index heute nicht mehr besteht.

Der Nachfolgeindex zum Lebenshaltungskostenindex ist der „Verbraucherpreisindex“. Sie können ohne Weiteres aus einer aktuellen Liste den Indexstand im Jahr 2000 ermitteln, um dann festzustellen, ob sich der Index auf den heutigen Zeitpunkt bereits um zehn Punkte verändert hat.

Im Internet können Sie unter „www.destatis.de“ den Verbraucherpreisindex nachlesen. Auf der Basis 2005 = 100 ergibt sich, dass beispielsweise im Juni 2000 der Index bei 92,6 stand, im November 2009 stand er bei 106,9. Der Index hat sich also um 14 Punkte verändert, sodass Sie Ihren Erbpachtzins anpassen (erhöhen) können. Dazu müssen Sie die prozentuale Veränderung des Indexes ermitteln und dann auf Ihren Vertrag übertragen. Falls Sie Hilfe benötigen, wenden Sie sich an Ihren WLV-Kreisverband.