Es handelt sich um das Beifußblättrige Traubenkraut (Ambrosia artemisiifolia). Ambrosia, so der landläufige Name, gehört zur Familie der Korbblütler, ist Wärme liebend und dabei, sich in Deutschland zu etablieren. Ein Weg der Verbreitung kann verunreinigtes Vogelfutter sein. So werden Sonnenblumen vermehrt in Südosteuropa angebaut. Hier hat sich Ambrosia schon seit Jahren festgesetzt. Auch in Deutschland ist es in Sonnenblumenfeldern in Sachsen auffällig geworden. Heute befinden sich größere Bestände in der Lausitz, im Oberrheingraben, in Hessen sowie in einigen Städten wie Berlin.
Das Beifußblättrige Traubenkraut ist ein Neophyt, der in Nordamerika weit verbreitet ist und von dort unbeabsichtigt nach Europa gebracht wurde. Aufgrund seiner stark allergenen Wirkung ist die aromatisch riechende Pflanze schon recht bekannt. Die Pflanzen bilden eine Pfahlwurzel, werden zwischen 20 und 150 cm groß und neigen zur Massenvermehrung. Warme Sommer begünstigen die Ausbreitung der trockentoleranten Pflanze mit Windbestäubung. Die nur 0,02 mm breiten Pollenkörner werden früh morgens entlassen. Eine Pflanze kann bis zu einer Milliarde Pollenkörner freisetzen. Die Blütezeit erstreckt sich von Juli bis Oktober. Eine Pflanze kann leicht einige Tausend Samen ausbilden, die im Boden 40 Jahre überdauern können.
In mehreren Bundesländern existieren Meldestellen, die Ambrosia-Funde registrieren und kartieren und Verantwortliche auf die Notwendigkeit der Beseitigung hinweisen. In Nordrhein-Westfalen wurden zwischen 2007 und 2012 etwa 400 Standorte bei der landesweiten Ambrosia-Meldestelle gemeldet. In Zusammenarbeit vom Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (LANUV) und örtlichen Behörden wurden die Vorkommen bekämpft, was teilweise zum Erlöschen der Bestände führte.
www.lanuv.nrw.de/natur/artenschutz/neobiota/ambrosia
(Folge 27-2021)