Bei der eingesandten Pflanze handelt es sich um den Sumpfschachtelhalm (Equisetum palustre). Wie Sie beschrieben haben, ist ein oberirdisches Abreißen oder auch Abflämmen nicht ausreichend für eine erfolgreiche Bekämpfung. Die Ausbreitung erfolgt in erster Linie über unterirdische Rhizome und Brutknospen. Es gibt aber auch eine geschlechtliche Vermehrung über Sporen. Diese erfolgt zumeist im April. Dann erscheinen die Zapfen tragenden, weiß bis gelblichen Stängel. Sie entwickeln sich aus unterirdischen Knospen, die im vorangegangenen Sommer angelegt wurden. Die in den Zapfen gebildeten Sporen werden bei Trockenheit entlassen und über Wind verbreitet.
Für die Keimung und das weitere Wachstum ist dann aber zwingend Feuchtigkeit erforderlich. Nach etwa einer Woche sterben die weißlichen Sprossen wieder ab. Danach erscheinen die besser bekannten, Tannenbaum-artigen, grünen Wedel. Diese entspringen aus den unterirdischen Rhizomen. Das ober- und unterirdische Wachstum dauert bis in den Spätherbst an. Unterirdisch kommt es schichtweise zu einer horizontalen Ausbreitung. Vertikales Wachstum wurde bis 2 m Tiefe festgestellt. Mit den ersten Frösten sterben die oberirdischen Pflanzenteile ab. Den unterirdischen Teilen können Fröste hingegen wenig anhaben. Auch längere Phasen der Überschwemmung werden im Gegensatz zu dauerhaft trockenen Verhältnissen gut überstanden.
Sumpfschachtelhalm wächst vor allem dort, wo wasserführende Schichten und/oder Bodenverdichtungen vorkommen. Eine nachhaltige Bekämpfung ist in Ihrem Fall wohl nur durch bauliche Maßnahmen möglich. Wenn die Scheune eventuell keine Dachrinne aufweist, könnte die Installation einer solchen helfen.
(Folge 27-2021)