Bei der eingesandten Pflanze handelt es sich um Sumpfschachtelhalm (Equisetum palustre). Eine Unterscheidung zum Ackerschachtelhalm (Equisetum arvense) kann anhand der Sprossteile erfolgen. Sind nach dem Abzupfen der einzelnen Segmente die letzten Segmente länger als der mittlere Stängelteil, handelt es sich um den Ackerschachtelhalm („Acker außen lang“). Beim Sumpfschachtelhalm ist es umgekehrt. Er wächst vor allem dort, wo wasserführende Schichten und/oder Bodenverdichtungen vorkommen.
Die Ausbreitung erfolgt in erster Linie über unterirdische Rhizome und Brutknospen. Es gibt aber auch eine geschlechtliche Vermehrung über Sporen zumeist im April. Dann erscheinen die Zapfen tragenden, weißen bis gelblichen Stängel. Sie entwickeln sich aus unterirdischen Knospen, die im vorangegangenen Sommer angelegt wurden. Die in den Zapfen gebildeten Sporen werden bei Trockenheit entlassen und über Wind verbreitet. Für die Keimung und das weitere Wachstum ist dann zwingend Feuchtigkeit erforderlich. Nach etwa einer Woche sterben die Chlorophyll-losen Sprosse wieder ab. Danach erscheinen die besser bekannten, Tannenbaum-artigen, grünen Wedel. Diese entspringen aus den unterirdischen Rhizomen, die sich schichtweise horizontal ausbreiten und bis in 2 m Tiefe reichen.
Das ober- und unterirdische Wachstum dauert bis in den Spätherbst an. Mit den ersten Frösten sterben die oberirdischen Pflanzenteile ab. Den unterirdischen Teilen können Fröste hingegen wenig anhaben. Selbst längere Überschwemmungsphasen übersteht Sumpfschachtelhalm im Gegensatz zu dauerhaft trockenen Verhältnissen gut.
Anders als Ackerschachtelhalm ist Sumpfschachtelhalm giftig für Weidevieh. Wird er zum Beispiel über Heu aufgenommen, kann es zum Taumeln bzw. zu Lähmungserscheinungen bei den Tieren kommen. Im Vergleich zu Ackerschachtelhalm ist Sumpfschachtelhalm aber seltener.
(Folge 38-2019)