Auf den Bildern ist der Weiße Gänsefuß (Chenopodium album) erkennbar. Er ist ein einjähriges, einhäusiges Samenunkraut mit kräftiger Pfahlwurzel, der besonders stark im Spätfrühjahr aufläuft. Die Pflanze wird im Volksmund meist auch als Melde (Atriplex paluta) bezeichnet, was aber nicht richtig ist.
Die Keimblätter des Gänsefußes sind lang, schmal, vorn abgerundet und schmutzig grün. Unterseitig sind die Blätter rötlich angelaufen und oberseitig mehlig bestäubt. Die Laubblätter sind oval bis dreieckig, länger als breit, lang gestielt, ungleich gezähnt, hellblau-grün und die jüngsten Blätter oberseitig auch mehlig bestäubt. Die Pflanze kann bis zu 1,50 m groß werden und wurzelt bis zu 1 m tief. Der Stängel ist stumpfkantig und verholzt in der fortgeschrittenen Entwicklung. Die Blüten sind unscheinbar, weiß-grünlich und mehlig bestäubt. Sie wachsen in blattachselständigen Knäulen. Der Samen ist linsenförmig, schwarz-grau glänzend und kann von Teilen der Blütenhülle umgeben sein.
Eine Gänsefußpflanze produziert bis zu 20.000 Samen. Diese sind im Boden bis zu 100 Jahre lang lebensfähig. Die Keimzeit ist hauptsächlich das Spätfrühjahr.
Der Weiße Gänsefuß kommt besonders in Hackfrüchten und Gemüsekulturen, aber auch in Sommergetreide vor. Die weite Verbreitung ist auf seine geringen Standortansprüche, die starke Samenbildung und die lange Lebensdauer der Samen zurückzuführen. Die Pflanze ist sehr konkurrenzstark und wächst auf fast allen Böden, besonders aber auf guten stickstoffreichen, humosen Lehm- und Sandböden.
Die chemische Bekämpfung dieses Unkrautes ist generell möglich. Sie stößt aber in trockenen Jahren ohne nennenswerte Frühjahrsniederschläge gerade in Körnerleguminosen, Zuckerrüben und Kartoffeln an Grenzen, weil in diesen Kulturen vorwiegend Bodenherbizide zum Einsatz kommen. Sind Pflanzen schon etabliert, kann nur noch mechanisch durch Hacken nachgearbeitet werden. Auf den Bildern steht der Gänsefuß in der Kultur Mais. In dieser Frucht ist das Unkraut durch eine breite Herbizidpalette sehr gut zu regulieren. Wahrscheinlich hat der Landwirt in diesem Bereich keine Unkrautbekämpfung vorgenommen.
Im Garten kann dieses Unkraut sehr gut durch Hacken oder Ausziehen der Pflanzen dezimiert werden. Hier gilt der Leitspruch: Wehret den Anfängen.
(Folge 40-2020)