Der Bekämpfungszeitpunkt hängt von der unterschiedlichen flächigen Ausbreitung von Ampfer und Brennnessel ab. Während Ampfer in der Regel als Einzelpflanze auftritt, bilden Brennnesseln immer größer werdende Nester aus. Werden jetzt Herbizide eingesetzt, entstehen kleine Narbenlücken beim Ampfer und deutlich größere bei den Brennnesseln. Große Fehlstellen können nur durch eine Grasnachsaat geschlossen werden. Dies gelingt zum jetzigen Zeitpunkt jedoch nicht und ist erst im Frühjahr bei deutlich steigenden Temperaturen wieder möglich. Bleibt die Narbenlücke lange offen, können sich wegen mangelnder Graskonkurrenz erneut Unkräuter ausbreiten. Deswegen sollte die Brennnessel im Frühjahr/Sommer mit Garlon/Ranger bekämpft werden.
Die Regulierung von Ampfer ist jetzt jedoch noch möglich, weil bei der Bekämpfung nur kleine Lücken in der Narbe entstehen. Diese werden in der Regel noch durch das Gras geschlossen. Sollte noch eine Maßnahme mit der Rückenspritze erfolgen, so sind Garlon/ Ranger und Harmony SX einsetzbar. Garlon/Ranger wird mit 100 ml gelöst in 10 l Wasser angewendet. Dabei darf eine Gesamtaufwandmenge von 2,0 l/ha Produkt nicht überschritten werden. Die Aufwandmenge von Harmony SX beträgt 1,5 g/10 l Wasser. Nach der Anwendung müssen generell noch etwa acht Tage vegetatives Wachstum vorherrschen. Die Wirkung insbesondere von Harmony SX tritt zu diesem späten Anwendungstermin jedoch deutlich langsamer ein, dafür ist sie in der Regel nachhaltiger als die Behandlung im Sommer.
(Folge 46-2019)