Schleppschuhverteiler sollen die Gülle streifenförmig auf dem Boden ablegen, um die Ammoniakemissionen zu mindern. Wenn nur wenig Bodenfläche und wenige Pflanzen mit Gülle benetzt werden, ist die Fläche, von der Emissionen ausgehen können, deutlich kleiner als bei einer Breitverteilung, wie etwa mit Möscha. Damit verbleibt mehr Stickstoff in dem Güllestreifen, der dann den Pflanzen zur Verfügung steht, was viele Versuche belegen.
Im Gegenzug hat man aber einen dicken, kompakten Güllestreifen, der insbesondere bei ungünstigen Witterungsbedingungen (geringe Niederschläge, Sonne, Wind …) schnell austrocknen kann. Er verbleibt unter Umständen bis zur Ernte im Aufwuchs und verschmutzt dann das Futter.
Für eine geringere Verschmutzung wäre es günstig, mit homogenisierter, gleichmäßig dünner Gülle zu arbeiten. Sie infiltriert besser in den Boden und läuft besser von beschmutzten Pflanzen ab. Es gibt Betriebe, die deshalb ihre Gülle mit Wasser verdünnen. Des Weiteren ist es günstig, eine Phase mit angekündigtem regnerischem Wetter für die Gülleausbringung zu nutzen. Bei der Tageszeit haben die eher kühlen Stunden am späten Abend oder frühen Morgen Vorteile. Dann trocknet die Gülle nicht sofort an den Pflanzen fest und der Tau unterstützt das Ablaufen der Gülle. Die Beachtung dieser Witterungseinflüsse ist bei jeder Gülleausbringung hilfreich, unabhängig von der Technik. Beim Einsatz von Schleppschuhen ist es zudem sinnvoll, die Gülle in höheres Gras zu applizieren. Die Idee dahinter: Der Schleppschuh soll die Pflanzenstängel zur Seite drücken. In die entstehende Lücke wird die Gülle auf/in den angeritzten Boden abgelegt und anschließend richten sich die Stängel wieder auf. Sie sind dann weitgehend sauber und der Güllestreifen ist durch die Pflanzen weitgehend abgedeckt, so auch vor dem Austrocknen durch Sonne und Wind geschützt. Wenn die Halme zu kurz sind, kann man diesen Effekt nicht nutzen, häufig gleitet der Schleppschuh dann auf der Grasnarbe und die Gülle wird auf den Grasstoppeln abgelegt und kann mit aufwachsen.
(Folge 27-2020)