Welche Grassorten auswählen?

Sie möchten eine 1 ha große Fläche nicht mehr nutzen und mit Gras einsäen. Für die langjährige Stilllegung hat sich Rotschwingel bewährt, weil er im Gegensatz zu Weidelgräsern oder Knaulgras nur wenig Aufwuchs bildet. Wenn die Etablierung eines Bestandes erst einmal geglückt ist, hat Rotschwingel den Vorteil, dass er eine sehr dichte Narbe bildet, die das spätere Einwandern von Unkräutern weitestgehend verhindert und dann meist auch ohne Mulchen unkrautfreie Bestände hinterlässt. Falls die Fläche einmal im Jahr gemulcht werden soll, kann der Aufwuchs auf der Fläche verbleiben.

Soll die Ansaat allerdings beispielsweise von Schafen im Rahmen der Wanderschäferei genutzt werden, eignen sich eher die deutlich massenwüchsigeren Deutschen Weidelgrassorten und das Knaulgras. Rotschwingel ist hier weniger geeignet, da dieser nur ungern von den Schafen gefressen wird.

Die Anlage einer Blumenwiese bzw. von Blühstreifen am Rand, ist natürlich auch möglich. Hier sollten Sie darauf achten, dass Saatgutmischungen für mehrjährige Blühflächen zur Anwendung kommen. Dann können Sie sich länger an den blühenden Pflanzen erfreuen. Allerdings müssen Sie damit rechnen, dass in wenigen Jahren der Blütenreichtum deutlich abnimmt und die Gräserarten überwiegen. Dann ist eine erneute Ansaat notwendig. Wachstumsregler, wie sie etwa im Getreide eingesetzt werden, gibt es für Grünland nicht.