Bei der Pflanze auf Ihrer Wiese handelt es sich um einen Storchschnabel. Nach den auf Ihrem Foto erkennbaren Merkmalen ist es vermutlich der Schlitzblättrige Storchschnabel (Geranium dissectum). Seine bis zur Mitte mehrfach tief gelappten Blätter sitzen auf langen Stielen und sind auf beiden Seiten behaart. Die kleinen, vom Frühjahr bis zum Herbst erscheinenden Blüten haben blauviolette, etwas eingekerbte Blütenblätter.
Die Storchschnabelgewächse (Geraniaceae) tragen ihren Namen zu Recht, denn der Fruchtknoten verlängert sich nach der Befruchtung zu einem langen, spitzen Schnabel. Ihre zahlreichen Samen können mehrere Jahre im Boden überleben. Die grundsätzlich anspruchslosen, wärmeliebenden Pflanzen gedeihen auf frischen, nährstoffreichen Böden besonders gut.
Der Storchschnabel gehört auf Wiesen und Weiden zu den schwer bekämpfbaren Unkräutern. Zur Regulierung können Herbizide mit der Wirkstoffkombination 2,4 D + Dicamba + MCPA + MCPP wie z. B. Dicotex, Loredo Quattro Universal Rasenunkrautfrei oder Rasen-Unkrautfrei Weedex eingesetzt werden. Die Behandlung sollte bei warmem Wetter (aber nicht über 25 °C) erfolgen und das Präparat sollte etwa eine Woche auf die Unkräuter einwirken können. Manchmal reicht eine einmalige Behandlung nicht aus, um die Pflanzen vollständig zu beseitigen. Nach vier bis sechs Wochen muss dann gegebenenfalls eine zweite Behandlung erfolgen. Beachten Sie bitte vor der Behandlung sorgfältig die Gebrauchsanleitung für das gewählte Präparat.
Um die erneute Ausbreitung des Storchschnabels oder anderer unerwünschter Pflanzen zu unterdrücken, müssen die Lücken unbedingt zeitnah nach dem Absterben der Unkräuter mit einer geeigneten Gräsermischung nachgesäet und durch konsequente Pflege die Konkurrenzfähigkeit der Gräser gegenüber den Unkräutern gefördert werden.
(Folge 16-2020)