Bei der von Ihnen gesandten Pflanze handelt es sich um ein Exemplar aus der großen Familie der Pippauarten. Sehr wahrscheinlich um den Wiesenpippau (Crepis biennis). Der Wiesenpippau ist eine zweijährige, krautige Pflanze, die Wuchshöhen von 0,30 bis 1,20 m erreicht. Am Stängelgrund sind die Blätter rosettenartig angeordnet. Besonders die unteren Blätter sind gezähnt, ähnlich wie beim Löwenzahn. Die Blüten sind goldgelb ohne Rotfärbung.
Pippau verträgt keine Beweidung. Oft verschwindet die Pflanze, sobald Mähwiesen in Weiden umgewandelt werden. Auf Wiesen wird sie allerdings gar nicht gerne gesehen, weil sie hartes Heu liefert und vom Vieh meistens verschmäht wird. Aber die Pflanzen sind nicht giftig. Bei häufigem Schnitt und ausreichender Nährstoffversorgung und regelmäßiger Nachsaat werden diese Kräuter zugunsten der Gräser zurückgedrängt.
Auch chemisch lässt sich dem Kraut mit z. B. 1,5 l/ha U 46-M-Fluid + 1,5 l/ha U 46-D-Fluid zu Leibe rücken. Der beste Anwendungszeitpunkt ist gegeben, wenn die Pflanzen nach dem letzten Schnitt im Herbst neu ausgetrieben sind.
Wie bei zahlreichen Korbblütlern produzieren Pippauarten enorme Samenmengen, die mithilfe von Wind auch weiträumig verteilt werden.