Wochenblatt-Leserin Ulla B. in H. fragt: Ich beabsichtige ein Gerät zu kaufen, um Geilstellen zu mulchen. Üblicherweise bleibt das Mulchgut dabei liegen. Kann Laub vom angrenzenden Wald als Dünger auf der Weide bleiben oder ist die Anschaffung eines Mulchers mit Auffangkorb sinnvoll, um sowohl Laub als auch Pferdeäpfel aufzunehmen?
Mit landwirtschaftlichen Maschinen kennt sich Alexander Czech, Referent für Technik in der Außenwirtschaft bei der Landwirtschaftskammer NRW, aus:
Grundsätzlich ist es empfehlenswert, das Laub zu entfernen, vor allem wenn es sich, wie geschildert, um große Mengen handelt – die je nach Baumart teilweise bis zu einem Jahr auf der Weide verweilen, ohne vollständig abgebaut zu werden. Unter dicken Laubschichten kümmert die Grasnarbe und es kann zu Fäulnis kommen, wenn die Nässe aus den Blättern nicht entweichen kann. Wenn man zukünftig weniger Handarbeit beim Aufsammeln der Pferdeäpfel anstrebt, lohnt sich die Anschaffung eines Gerätes mit Fangkorb schon deutlich eher. Die höhere Auslastung rechtfertig auch eine größere Investition.
Mulchen lohnt sich
Ein Mulcher eignet sich gut, um das heruntergefallene Laub zu zerkleinern und so die Rotte zu beschleunigen. Mit dem Laub verbleiben zwar Nährstoffe auf der Fläche, die Düngewirkung sollte man aber nicht überschätzen.
Pferde fressen Laub in geringen Mengen. Die allermeisten Laubarten sind unbedenklich, es gibt allerdings Arten, die Verdauungsprobleme nach sich ziehen oder gar giftig sind wie beispielsweise Bergahorn. Ist das zu befürchten, so ist die Anschaffung eines Geräts mit Fangkorb zu empfehlen.
Kann man ausschließen, dass sich giftige oder unverdauliche Laub- bzw. Baumarten um die Pferdeweide befinden, ist Mulchen eine gute Alternative, um mühselige Handarbeit zu umgehen und höhere Investitionen zu vermeiden, insbesondere dann, wenn das Gerät mit Fangkorb lediglich dem Nutzen des Laubsammelns nachkommen soll.
Anschaffungskosten
Überlegen Sie, einen Schlegelmulcher anzuschaffen und diesen dann überbetrieblich auszulasten, so müssen Sie zumindest fixe und variable Kosten decken. Für den Soloverleih eines Schlegelmulchers mit 1,80 m Arbeitsbreite sind pro ha etwa 10 € zu berechnen. Abhängig von Ausstattung, Breite, Alter und Anschaffungspreis kann dieser Wert nach oben oder unten abweichen. Weitere Anhaltspunkte zur Maschinenkostenkalkulation liefert der Maschinenkosten- und Reparaturkosten-Rechner des KTBL.
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(Folge 14-2022)