Löcher in der Wickelfolie

Futter kann grundsätzlich über Trocknen oder Silieren bzw. Konservieren haltbar gemacht werden. Beim Trocknen muss dem Futter so lange Wasser entzogen werden, dass ein Wachstum von Hefen, Schimmmelpilzen sowie Bakterien wegen fehlender Feuchtigkeit nicht mehr stattfinden kann. Für Heu und Stroh liegt diese Grenze bei einem Wassergehalt von ungefähr 15 %. Bei niedrigeren Feuchtegehalten ist das Futter auch bei Luftzutritt über einen längeren Zeitraum lagerfähig.

Beim Silieren wird das Futter durch die im Silierprozess gebildeten Säuren haltbar gemacht. Die rasche Ansäuerung des Futters nach der Einlagerung sorgt für einen niedrigen pH-Wert in den Silagen, sodass keine weiteren mikrobiellen Abbauprozesse mehr vonstatten gehen. Erfolgreiches Silieren setzt voraus, dass das Futter luftdicht gelagert wird, da ansonsten Sauerstoff liebende Hefen und Schimmelpilze die Gärsäuren abbauen und somit Futterverderb unverzüglich einsetzen würde.

In Ihrem Fall ist entscheidend, welches Konservierungsverfahren Sie gewählt haben. Wenn die Heuballen weniger als 15 % Restfeuchte haben, wird die Folienbeschädigung keine negativen Auswirkungen haben. Liegt der Feuchtegehalt hingegen deutlich höher, dann müsste man eher von einer Heulage sprechen, die durch Silierung haltbar gemacht wurde.

Diese Heulage muss wie eine normale Silage luftdicht gelagert werden, damit keine Schimmelbildung einsetzt. Durch das unverzügliche Zukleben der Löcher haben Sie den Sauerstoffzutritt gestoppt, sodass der Siliervorgang normal ablaufen kann.

Problematisch sind in diesem Zusammenhang eventuell nicht entdeckte Löcher in der Folie. Solche Ballen sind eindeutig nicht längerfristig ohne Futterverderb lagerfähig. Auch die Abdeckung mit einer zusätzlichen Siloplane kann den Lufteintritt in die Siloballen nicht stoppen. Es kommt also da­rauf an, alle Folienbeschädigungen unverzüglich zu reparieren.