Bei der von Ihnen eingesandten Pflanze handelt es sich um ein Gewächs aus der Gruppe der Pippauarten, sehr wahrscheinlich um Wiesenpippau (Crepis biennis). Diese zweijährige Pflanze zählt zu der großen Familie der Korbblütler. Die Bodenblätter sind häufig unregelmäßig, grob gezähnt und rosettenartig angeordnet. Der Blattrand und die Mittelrippe auf der Blattunterseite sind oft kurzborstig behaart. Die Pflanze wird in der Regel 30 bis 100 cm hoch. Im oberen Bereich ist der aufrechte Stängel verzweigt. In der Zeit von Mai bis Juli blühen die goldgelben (ohne Rotfärbung) und lanzettlichen Zungenblüten. Die Blütenkörbchen weisen einen Durchmesser von 2,5 bis 3,5 cm auf.
Pippau findet man in der Regel nur in Mähwiesen, nicht auf Weiden. Denn eine Beweidung vertragen die Pippau-Arten nicht. Der Futterwert ist als gering einzuschätzen. Falls die Wiese geheut wird, entstehen oft Bröckelverluste. Außerdem werden die harten Stängel von den Tieren meistens gemieden. Pippau ist allerdings nicht giftig!
Durch noch häufigeres Schneiden mit anschließender Nachsaat und ausreichender Düngung gewinnen die Gräser zunehmend an Konkurrenzkraft und drängen den Pippau zurück. Chemisch bekämpfen können Sie dieses Unkraut im aktuellen Stadium der Blüte nicht mehr. Um ein weiteres Aussamen zu verhindern, empfiehlt sich ein Abmulchen bzw. Abmähen des Pflanzenbestandes.
Chemisch können Sie am besten im Herbst (nach dem letzten Schnitt) beispielsweise mit 1,5 l/ha U 46-D-Fluid + 1,5 l/ha U 46-M-Fluid behandeln. Es sollte dazu mindestens 12 °C warm sein und möglichst wüchsige Witterung vorherrschen. Ebenfalls gut wirksam sind 2 l/ha Simplex. Beachten Sie aber unbedingt die besonderen Auflagen des Mittels. Warten Sie in jedem Fall so lange, bis die Pflanzen neu ausgetrieben sind und ausreichend Blattmasse gebildet haben, um genug Wirkstoff aufzunehmen.